Was Eltern über Honig wissen müssen
Er ist nicht nur lecker, sondern auch noch gesund und steht daher in den meisten deutschen Küchen. Wir machen ihn regelmäßig in den Tee, aufs Brot, in den Kuchen und genießen ihn bei einer Erkältung auch mal pur.
Doch für Eltern stellt sich auch die Frage, ab wann Honig von ihrem Kind gegessen werden darf. Ist er für Babys sogar gefährlich? Die kurze Antwort: Ja!
Das wichtigste rund um den Honig
- Honig sollte nicht im ersten Lebensjahr gereicht werden
- eventuell enthaltene Bakterienkulturen können bei Säuglingen eine Vergiftung auslösen
- Honig kann nicht nur gegessen, sondern auch auf die Haut aufgetragen werden
- der hohe Konsum im Deutschland wird zu 80 Prozent von Importen gedeckt
- den Großteil des Honigs benötigen die Bienen selbst zum Überleben
Honig hat im Babymund noch nichts zu suchen
Das Wichtigste zu Beginn: Deinem Säugling solltest Du noch keinen Honig anbieten, denn so gesund er für ältere Kinder und Erwachsene ist, im Darm von Babys kann er zu Problemen führen. Da er von Bienen produziert wird, handelt es sich um ein Naturprodukt.
Zwar wird die Gewinnung von Imkern überwacht, doch anders als bei industriellen Produkten kann man Bienen nicht bei allen Schritten über die Schulter schauen. Aus diesem Grund besteht immer die Möglichkeit, dass im Honig ein Bakterium namens Clostridium botulinum enthalten ist.
Der Mikroorganismus Clostridium botulinum kann ein Nervengift herstellen, das viele kennen: Botulinumtoxin oder kurz Botox.
Gezielt in der Schönheitschirurgie angewandt, sollen durch das Gift unliebsame Falten verschwinden. Durch das Gift werden aber auch Nervenzellen in den Muskeln gelähmt, was Patienten und Patientinnen in Kauf nehmen. Befinden sich die entsprechenden Bakterien nun im Honig, können diese sich im Magen-Darm-Trakt ansiedeln und dort Botulinumtoxin herstellen. Hier ist das Gift unkontrolliert am Werken und es kann eine Lebensmittelvergiftung ausgelöst werden.
Ältere Kinder und Erwachsene müssen sich um Clostridium botulinum aber keine Sorgen machen. Hier kümmert sich das Immunsystem sofort um den Eindringling. Da bei Säuglingen die Abwehrkräfte jedoch noch im Aufbau sind und der Darmtrakt noch kein Gleichgewicht gefunden hat, sind sie eher gefährdet.
Statistisch gesehen gibt es in Deutschland wenige Fälle, in denen Clostridium botulinum im Honig gefunden wurde. Allerdings betrifft dies auch nur Sorten, die in Deutschland hergestellt wurden. In den USA beispielsweise sind Funde von Clostridium botulinum in abgefüllten Honiggläsern häufiger. Aus reiner Vorsicht dem Baby gar keinen Honig zu geben, ist daher das Beste.
Keine Sorgen machen musst Du Dir, wenn in Babynahrung bei der Zusammensetzung Honig als Bestandteil erwähnt wird. Er dient im Regelfall als natürliches Süßungsmittel und wurde vor der Verarbeitung so stark erhitzt, dass vorhandene Bakterien komplett abgetötet wurden.