Wer Beruf und Familie will, braucht den passenden Arbeitgeber

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So erkennen Sie eine familienbewusste Kultur

Von Nicole Beste-Fopma

Mütter wollen Beruf und Familie besser vereinbaren. Bekannt! Immer mehr Väter wollen das auch. Auch bekannt. Man sollte also meinen, dass die Unternehmen jetzt alles daran setzen, sich familienbewusst aufzustellen. Dem ist aber nicht so.

Zwar haben die Unternehmen erkannt, dass sich mit Schlagworten wie „familienbewusst“, „Flexibilität“ oder auch mit Siegeln zu „Familienbewusstsein“ gut werben lässt, aber im Unternehmensalltag sieht es dann oft schon wieder ganz anders aus.

Das ist die schlechte Nachricht. Aber es gibt selbstverständlich auch eine gute Nachricht: Es gibt durchaus Unternehmen, die nicht nur von sich behaupten, familienbewusst zu sein, sondern es auch tatsächlich sind. Nur wie findet man so ein Unternehmen, wenn man als Vater sichergehen möchte, dass die Elternzeit von mehr als zwei Monaten nicht automatisch zum Karriereknick führt?

Oder Mann auch mit einer Teilzeitstelle noch an interessanten Projekten mitarbeiten möchte? Es gibt Kriterien, die verraten, wie Ernst es einem Unternehmen mit dem Familienbewusstsein ist. Es bedarf einiger Recherchearbeit, aber die lohnt sich.

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Eine Möglichkeit ist die Recherche im Netz.

Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten, sich über den potentiellen Arbeitgeber zu informieren. Oft verrät schon der erste flüchtige Blick auf die Internetseite eines Unternehmens, wie Ernst es diesem ist. Ein erstes Kriterium ist: Lassen sich Informationen zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ schnell finden.

Dreht es sich dann auf diesen Seiten nicht nur um die Mütter, sondern auch um Väter – sowohl in den Texten als auch den Bildern, kann man davon ausgehen, dass sich hier jemand echt Gedanken gemacht hat. Die ersten Schritte in Richtung Kulturwandel sind hier also schon mal gemacht. Wenn Sie dann noch Informationen dazu finden, wie hoch der Prozentsatz der Väter in Elternzeit oder gar in Teilzeit ist und dieser Prozentsatz ist höher als der allgemeine Durchschnitt, sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Denn obwohl sich 79 Prozent der Väter mehr Zeit mit ihren Kindern wünschen, arbeiteten 2016 lediglich 5,7 Prozent der Väter in Teilzeit. Ganz anders sieht es bei den Vätern aus, die Elternzeit nehmen. Laut Destatis bezog der Vater für mehr als jedes dritte Kind, das im zweiten Quartal 2015 geboren wurde, bezog Elterngeld. Wobei die überwiegende Mehrheit lediglich die zwei Partnermonate beanspruchen.

Familienbewusstsein im Unternehmen

Eine weitere Möglichkeit, sich im World-Wide-Web über den Arbeitgeber zu erkundigen, ist sich auf den Bewertungsplattformen umzuschauen. Je nach Plattform und Unternehmen kann es vorkommen, dass „Familienbewusstsein“ nicht explizit genannt wird. Steffen Zoller, Geschäftsführer der Bewertungsplattform kununu, weiß: „Familienbewusstsein geht einher mit der Bestrebung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Das bedeutet, dass flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, mal von zuhause aus zu arbeiten, eine wesentliche Erleichterung für Familien sein können.

Natürlich spiegelt sich Familienfreundlichkeit aber auch in Kriterien wie Vorgesetztenverhalten und Teamzusammenhalt wider. Denn damit Familienfreundlichkeit funktioniert, muss das Bewusstsein und die Akzeptanz bei allen Mitarbeitern da sein.“

Leider ist es auch noch immer so, dass die meisten Menschen schneller einen negativen Kommentar hinterlassen, als einen positiven. Aber genau hier – in der Reaktion der Unternehmen auf diese negativen Kommentare – zeigt sich, wie wichtig dem Unternehmen das Thema, aber auch die Kommunikation mit den potentiellen neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist. Jedes Unternehmen kann auf den Plattformen Stellung zu den Kommentaren beziehen und hat somit die Gelegenheit, das Negative aufzugreifen und ins Positive zu wenden. So kann es durchaus als positiv gewertet werden, wenn ein Unternehmen offen zum eigenen Defizit steht und aufzeigt, wie es sich in der Zukunft aufstellen möchte, um sich auf diesem Punkt zu verbessern.

Selbstverständlich gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten, herauszufinden, wie familienbewusst ein Unternehmen ist. Angefangen bei der Interpretation der Stellenanzeige bis hin zum Bewerbungsgespräch. Die alle aufzuzählen würde aber ein Buch füllen. Gleichzeitig ist es aber auch noch immer eine Einstellungssache, ob die Vereinbarkeit von Familie und Beruf passt. Man(n) genau wissen, welches Vereinbarkeitsmodell er für sich will – inklusive Verhandlungsspielraum für den Arbeitgeber.

Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch immer eine Vereinbarkeit von Kompromissen. Niemand kann alles haben, aber alles wird gut! Mit dem passenden Arbeitgeber.

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