Partizipation im Kindergarten

Eltern und Erzieherin
Problemklärung in der Kita © Photographee.eu - Fotolia.com

Ist das möglich – Partizipation im Kindergarten? Die moderne Pädagogik in der heutigen Zeit setzt auf Konzepte der Erziehung bereits im Kindergarten, bei denen den Kindern ein Mitbestimmungsrecht eingeräumt wird.

Das Schlagwort heißt „Partizipation im Kindergarten“. Lesen Sie hier, was Partizipation im Kindergarten bedeutet und sehen Sie an Beispielen, wie dieses Konzept in vielen Kindertagesstätten verwirklicht werden kann.

Lasst die Kinder mitbestimmen

Eltern und Erzieherin
Problemklärung in der Kita © Photographee.eu – Fotolia.com

Was bedeutet Partizipation mit Kindern?

Partizipation im Kindergarten meint, dass eine Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag stattfindet. Ein wichtiges Erziehungsziel dabei ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern.

Die Kinder lernen dabei, ihre Meinung zu vertreten und in der Diskussion miteinander auch andere Meinungen und Standpunkte zu hören und zu akzeptieren.

Ansätze um die Partizipation in Kindergärten gab es bereits in den 70er Jahren. Im Rahmen des Situationsansatzes wurde in der Kindergartenpädagogik begonnen, Kinder aktiv und intensiv in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Partizipation Erziehung im Kindergarten

Ab 1990 wurde verstärkt begonnen, Konzepte der Partizipation in Kindergärten umzusetzen. Lothar Klein und Herbert Vogt sind an dieser Stelle als Vorreiter zu nennen, die konsequent begannen, die Idee der Partizipation in den Kindergärten umzusetzen.

Dies entspricht eigentlich dem heute aktuellen demokratischen und partnerschaftlichem Erziehungsstil: Es wird nicht nur vorgegeben und diktiert, sondern es werden die Wünsche aller gehört, diskutiert und berücksichtigt.

Methoden der Umsetzung von Partizipation im Kindergarten

Partizipation im Kindergarten ist mittlerweile in den Bildungsplänen der einzelnen Bundesländern als methodische Form der Erziehung aufgenommen worden, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Evaluationen und Untersuchungen haben auch gezeigt, dass diese Methode sinnvoll und realisierbar sein kann. Partizipation im Kindergarten lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise in den Kindergartenalltag einbringen und realisieren:

  • Die projektbezogene Beteiligung

Diese Art der Partizipation im Kindergarten bezieht sich auf die Planung von gemeinsamen Aktivitäten wie z.B. Ausflügen oder die Umgestaltung eines Gruppenraumes. Ideen und Impulse der Kinder werden gehört, aufgenommen und gemeinsam diskutiert.

  • Offene Form der Beteiligung

In Kinderkonferenzen, Kinderversammlungen, Erzähl- und Morgenkreisen können die Kinder ihre Wünsche, Anliegen und Bedürfnisse einbringen. Kinder oder Erzieherinnen moderieren diese Zusammenkünfte. Beispiel: Neue Spielgeräte sollen für den Außenbereich angeschafft werden. Die Kinder werden gefragt, welche Spielsachen sie gerne mögen und welche sie sich zum Spielen wünschen würden. Vorschläge werden gesammelt und es wird gemeinsam abgestimmt.

  • Repräsentative Beteiligung

Bei dieser Form der Partizipation im Kindergarten wird ein Kinderrat bzw. ein Kinderparlament gewählt. Dies sind meist ältere Kinder der einzelnen Gruppen, die auch an den pädagogischen Teamsitzungen teilnehmen dürfen. Mittlerweile gibt es diese Form der Mitbestimmung in vielen Kindergärten. Natürlich müssen die Sitzungen kindgerecht strukturiert und von Erzieherinnen begleitet werden.

Grenzen der Partizipation im Kindergarten

Mitbestimmung und Teilhabe an bestimmten Entscheidungen im Kindergartenalltag ist die eine Sache. Natürlich gibt es viele Themenbereiche, zu denen die Kinder unbedingt gehört werden müssen, wenn es um ihre eigenen Interessen geht.

Zu nennen sind hier Entscheidungen in bezug auf Spielangebote, Essensangebote oder Raumgestaltung in der Kindertagesstätte. Bei manchen Themen wird es mit der Partizipation im Kindergarten eher schwierig sein. Dies betrifft vor allem Entscheidungen, die zum Schutz und zur Sicherheit der Kinder getroffen werden müssen.

Beispiel: Der Kinderrat möchte beschließen, dass die Erzieherinnen im Sommer damit aufhören, die Kinder ständig mit Sonnencreme einzuschmieren, weil es Zeit kostet, nervig ist und so eklig klebt. Dies ist jedoch eine Entscheidung und Maßnahme zum Schutz der Kinder. In demokratischer Weise würde man dieses Thema in der Runde wohl diskutieren, die Kinder aber mit vernünftigen Argumenten von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugen.

Partizipation im Kindergarten ist durchaus wichtig, wenn sie im Rahmen bleibt. Es gibt immer auch Entscheidungsfolgen, die Kinder gar nicht absehen können. Durchaus sollte man die Kinder aber bei Entscheidungen, die sie selber tätigen können beteiligen.

Dies garantiert bereits im Kindergarten  die Erziehung zu selbstbewussten und kommunikativen Persönlichkeiten, die Argumente abwägen und ihre eigene Meinung vertreten können. Ein Erziehungsziel, das für das spätere Leben äußerst wichtig ist und durchaus im Sinne einer demokratischen Erziehung ist.

Redaktion: M.Foerster, Autor:  Anna Nilsson,

Quellen, Literatur, Verweise:

Motiv © Robert Kneschke – Fotolia.com

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