Was tun gegen Mobbing im Kindergarten?

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Allein mit dem Vater © vinogradov_il - Fotolia.com

Dein Kind wird im Kindergarten gemobbt? „Was ist passiert? Wieso weinst du denn?“ – Sind Dir diese Fragen bekannt? Erlebt Dein Kind Mobbing im Kindergarten? Ist ihm die Freude daran plötzlich vergangen? Wie Du früh genug eine derartige Situation erkennst und wie Du damit umgehst, erfährst Du in diesem Artikel. Ebenso behandelt der Text mögliche Gründe für ein solches Verhalten.

Gezieltes Mobbing unter Kindern

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Der Begriff „Mobbing“ ist ein noch relativ junges Wort in unserer Sprache, weshalb die korrekte Definition nicht jedem klar ist. Er bezeichnet Situationen, wenn Menschen regelmäßig und systematisch einen anderen aktiv oder indirekt körperlich und seelisch verletzen. Zu dieser Art der Konfliktlösung zählen: Schlagen, Bedrohen, Auslachen, Ignorieren, Erniedrigen und falsche Aussagen verbreiten. Typisch fürs Mobbing bei Kinder im Kindergarten ist es, dass mehrere Täter gezielt dasselbe Opfer auswählen.

Nicht jeder Schubs ist gleich Mobbing

Konflikte treten bereits im jungen Alter auf. Sobald ein Mensch auf andere trifft, entstehen Auseinandersetzungen. Jedes Kind ist auf seine Art einzigartig und individuell. Andere Kinder entwickeln eine Eifersucht auf bestimmte Merkmale oder finden es aus ihrer Sicht nicht gut. Auf kleinere Streitereien reagiert jedes Kind verschieden. Oft ist es mit einem abgekupferten Verhalten erledigt, wie etwa eine normale verbale Auseinandersetzung. Andere Kinder wiederum neigen eher zu gewalttätigen Lösungen. Mobbing erstreckt sich über einen langen Zeitraum, in der Regel dauern Konflikte unter Kindergarten-Kindern nicht lange genug, um dies ernsthaft als Mobbing anzusehen. Sehen Situationen unter Kindern im Kindergarten wie Mobbing aus, handelt es sich meist um eine nicht durchdachte Handlung im Affekt. Am nächsten Tag ist der Konflikt zwischen den Kleinen längst vergessen und sie spielen wieder gemeinsam.

Frühzeitiges Erkennen verhindert Schlimmeres

In jedem Kindergarten spielen dominante Kinder die Rolle eines Anführers. Die sogenannten Mitläufer bewundern diese und folgen ihnen, ohne nachzudenken. Schließlich existieren geduldige Kinder, die sich nie in einem Konflikt zur Wehr setzen, nicht einmal, wenn der Angreifer das Lieblings-Spielzeug entwendet. Diese Rollen-Verteilung geschieht nicht geplant und ohne Absicht aufgrund des Temperaments des Kindes. Sie hängt mit dem Selbstbewusstsein und die Erziehung von den Eltern zusammen.

Grundformen von Mobbing im Kindergarten

Kinder mobben im Kindergarten. Diese Erfahrung erleiden einige Menschen in ihrem Leben. Die Grundzüge des Mobbings entwickeln sich aus kleinen sozialen Erpressungen. Jeder kennt die Drohung: „Dann bin ich nicht mehr Dein Freund!“. Aus dieser Erfahrung, mit Drohungen das eigene Interesse durchzusetzen, lernt Dein Kind, Macht über andere zu ergreifen. Nicht selten bewundern es andere Kinder, weil alle das tun, was es sich wünscht. In solchen Angelegenheiten ist es wichtig einzugreifen, bevor sich dieses, für ihn erfolgreiches, Verhalten im Hirn des Kleinen einprägt.

Dauerhafter Schaden beim Opfer

Der negative Effekt macht sich beim Opfer bemerkbar. Manche Sprösslinge reagieren darauf mit gesteigertem aggressivem Auftreten, andere Kinder kapseln sich gänzlich ab. Das verletzte Kind fühlt sich gedemütigt und ist hilflos. Oft sind solche Mobbing-Attacken derartig schlimm, dass sich psychosomatische Beschwerden entwickeln. Diese zeichnen sich durch vermehrt auftretende Albträume, Angst-Attacken oder Bettnässen auf. In möglichen Fällen erleidet das Selbstbewusstsein des Kleinen einen dauerhaften Schaden, der seinen Entwicklungs-Prozess beeinträchtigt.

Anzeichen des gemobbten Kindes

Einiges deutet darauf hin, dass Dein Kind im Kindergarten Mobbing erleidet. Zu Beginn verliert es die Freude, in den Kindergarten zu gehen und wünscht sich, lieber zu Hause zu bleiben. Zusätzlich klagt das Kleine abends über Bauch- oder Kopf-Schmerzen, da es nervös in den nächsten Tag blickt. Alleiniges Spielen und wenig Kontakt zu Freunden im gleichen Alter oder gleichem Kindergarten sind Anzeichen für Mobbing. Bei körperlichen Attacken zeichnen sich verhältnismäßig viele blaue Flecken oder Kratzer ab. Ängstliches Verhalten, oder depressive Vorstufen sowie schlecht über sich selbst zu sprechen, weisen auf psychisches Mobbing hin.

Erzieher und Erzieherinnen tragen eine große Verantwortung

Gerade für das Opfer möglicher Mobbing-Attacken ist es wichtig zu wissen, dass Hilfe in unmittelbarer Nähe ist. Bei Mobbing eines Kindes im Kindergarten stellt diese die Erzieherin dar. Sie zeigt dem Täter, dass sein Verhalten Konsequenzen für ihn mit sich bringt. Unternimmt die Aufsichtsperson nichts gegen Mobbing, billigt sie es. Oft ist es dem Angreifer selbst nicht bewusst, dass sein Handeln falsch ist.

Absprechen mit den Erziehern und für das Kind da sein

Sprich bei erscheinenden Anzeichen mit dem Erzieher Deines Kindes. Tauscht Euch über sein Verhalten aus, um zu ermitteln, was vor sich geht. Bitte die Erzieher im Falle von Mobbing dazwischenzugehen. Du zeigst Deinem Kind, dass Du Dir seine Probleme anhörst und Du ihm dabei hilfst, sie zu lösen. Unterstützt Du die Stärken Deines Kindes, baut es Selbstbewusstsein auf. Fördere Freundschaften außerhalb des Kindergartens mit Nachbarskindern.

Mobbing im Kindergarten verhindern

Mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit zum Thema und mit diesen Tipps, beugst Du Mobbing vor. Besonders wichtig ist es, derartige Situationen sofort zu unterbinden. Nimm jeden Versuch eines Kindes, Hilfe von Dir zu erhalten, ernst. Der Täter hat zu spüren, dass sein Verhalten schlecht ist. Berufe Dich auf eine bestimmte verbale Unterredung. Sätze wie „So ein Verhalten verlange ich, nicht mehr zu sehen.“ sind optimal.

Konflikte mit Kinder offen aussprechen

Sprich die Konflikte mit den Kleinen offen aus. Wecke besonders die Einsicht des Täters mit gezielten Fragen: „Versetz Dich in seine Situation, wie erginge es Dir dabei?“. Vereinbart Regeln für das Spielen und Leben untereinander. Niemand lacht den anderen aus, wenn er das Zeichnen oder Basteln nicht gleich gut beherrscht. Vereinbart ein Codewort, dass ein Kind ruft, wenn es mit einem Konflikt, zwischen ihm und einem anderen Kind, überfordert ist. Damit weiß sein gegenüber, dass es Zeit ist, aufzuhören.

Die Regeln, die Ihr miteinander beschließt, legt ihr mit Hilfe von Zeichnungen offen. Häng diese Bilder für jedes Kind sichtbar im Raum verteilt auf. Fühlt sich ein Kind nun ungerecht behandelt, verweist es auf das Bild und sagt, dass es nicht richtig ist. Ebenso brauchen die dominanteren Kinder eine alternative Rolle zu der des Anführers. Die überschüssige Energie und auftretende Stärke dienen besser dem Wohl der Gruppe, wenn sie als Beschützer für die kleineren und jüngeren Gruppen-Mitglieder agieren.

Beobachten, nachdenken, besprechen und handeln

Nicht jeder Konflikt bei Kindern im Kindergarten ist Mobbing. Erkenne frühzeitig Anzeichen derartiger Attacken. Besprich deine Beobachtungen mit Deinem Nachwuchs und mit den Erziehern im Kindergarten. Vermeide und unterbinde das gegen Dein Kind gerichtete Mobbing. Fördere seine Stärken, um das Selbstwertgefühl aufzubauen. Sei für Deinen Sprössling da und hilf ihm, damit umzugehen. Unterstütze Freundschaften außerhalb des Kindergartens, da Mobber diese nicht anstiften. Außerdem ist es wichtig, das Bewusstsein des Täters für das Opfer zu wecken. Vielen Kindern ist es nicht bewusst, dass das eigene Verhalten falsch ist.

 

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