Kinder Notfallmedikamente bei Fieber » Indikation und Dosierung

Fieber
Fieber beim Baby - Copyright: Achi_Studio, bigstockphoto.com

Fieber: Was deinem Kind jetzt hilft

Wer Kinder hat, kennt es. Zu den ungünstigsten Zeitpunkten bekommt der Nachwuchs Fieber. Zum Glück ist meistens nur ein harmloses Virus die Ursache, Sorgen machst Du Dir aber trotzdem. Was kannst Du für Dein Kind tun? Ab wann sollte das Fieber gesenkt werden und wie? Sind Medikamente nicht schädlich für Säuglinge? Wir beantworten in diesem Ratgeber Deine Fragen zu Fieber bei Kindern und erklären Dir, welche Notfallmedikamente Du in welcher Dosierung einsetzen kannst. Bitte bleibe aber vor allem immer in Kontakt mit Eurem Kinderarzt, wenn es Deinem Nachwuchs nicht gut geht.

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Fieber beim Baby – Copyright: Achi_Studio, bigstockphoto.com

Ab welcher Temperatur Dein Kind Fieber hat

Kinder haben in der Regel eine höhere Körpertemperatur als Erwachsene. Sie kann bei einem Kleinkind schon beim Toben ansteigen oder bei einem Baby, wenn Du es zu warm einpackst. Manchmal fiebert Dein Kind auch am Abend auf und ist am nächsten Morgen schon wieder gesund.

Alles ist möglich. Kinderärzte sprechen ab 38,5 Grad Celsius von Fieber. Fieber ist ein Symptom und keine Krankheit. Es zeigt an, dass etwas nicht stimmt, dass das Immunsystem arbeitet. Geht es Deinem Kind dabei gut, es spielt und trinkt, mach Dir erstmal keine Sorgen.

Notfallmedikamente wann? Über ein fiebersenkendes Medikament kannst Du ab einer Körpertemperatur von über 39,5 Grad Celsius nachdenken oder wenn sich der kleine Patient nicht gut fühlt. Kinder sollen natürlich nicht übermäßig unter dem Fieber leiden. Der Körper benötigt die hohe Temperatur aber, um Viren und Bakterien abwehren zu können.

Fünf Fakten zum Thema Notfallmedikamente bei Fieber

  1. Fieber ist wichtig zur Krankheitsbekämpfung und muss nicht sofort mit Medikamenten gesenkt werden.
  2. Für Kinder sind Paracetamol und Ibuprofen die gängigsten Wirkstoffe gegen Fieber und Schmerzen.
  3. Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) sollten Kinder nur nach Verordnung durch den Kinderarzt erhalten.
  4. Es ist normal, dass die Körpertemperatur abends höher ist als morgens.
  5. Junge Säuglinge entwickeln häufig noch kein Fieber. Bei ihnen ist Untertemperatur zusammen mit einer grauen Hautfarbe und Apathie ein absolutes Warnzeichen!

Was Du zu Fieber wissen musst:

Mit dem fiebernden Kind beim Kinderarzt

Mit einem fiebernden Säugling gehst Du am besten spätestens am folgenden Tag zum Kinderarzt. Ein Kindergarten- oder Schulkind mit Fieber, das sonst fit ist, kannst Du zunächst wenige Tage beobachten, wenn keine zusätzlichen Symptome hinzukommen. Der Kinderarzt schließt bakterielle Infektionen und andere behandlungsbedürftige Erkrankungen aus. Handelt es sich um einen unkomplizierten Virusinfekt, schickt er Euch mit Informationen über Fieber im Allgemeinen und einem Rezept für Ibuprofen oder Paracetamol wieder nach Hause.

Notfallmedikamente gegen Fieber für Kinder

Fieber ist in der Regel kein Notfall, sondern ein einfaches Symptom, das anzeigt, dass das Abwehrsystem gegen unerwünschte Eindringlinge vorgeht. Daher sprechen Kinderärzte auch von fiebersenkenden Mitteln und nicht von Notfallmedikamenten. Für Kinder setzen Ärzte in Deutschland vorwiegend zwei verschiedene Wirkstoffe ein: Paracetamol und Ibuprofen. Beide Medikamente sind lange erprobt und in der richtigen Dosierung gut verträglich.

Paracetamol: der Klassiker gegen Fieber bei Kindern

Paracetamol gibt es rezeptfrei in der Apotheke in der Form von Zäpfchen, Saft, Granulat und Tabletten. Je nach Alter Deines Kindes findest Du die passende Darreichungsform. Der Wirkstoff ist gut verträglich und wirksam gegen Fieber und Schmerzen. Es ist wichtig, exakt auf die Dosierung zu achten, weil eine Überdosierung zu lebensbedrohlichen Schäden der Leber führen kann. Kinderärzte berechnen pro Kilogramm Körpergewicht, wieviel Paracetamol Dein Kind bekommen darf. Das ist weitaus sicherer, als einfach das Alter als Anhaltspunkt zu nehmen.

Die beliebtesten Dosierung von Paracetamol

Richtdosis: 10 – 15 mg Paracetamol pro kg Körpergewicht pro Dosis, alle 6 bis 8 Stunden (60 mg PCM pro kg Körpergewicht ist die Höchstdosis!)

Einnahme Beispiel: Wiegt Dein Kind 10 kg, darf es in 24 Stunden maximal 600 mg Paracetamol erhalten, zum Beispiel dreimal 200 mg.

Ein paar Tipps zum Wirkstoff

Bitte habe Geduld nach der Gabe des Medikaments. Es kann 30 bis 60 Minuten dauern, bis Du eine Veränderung der Körpertemperatur siehst. Eine Senkung des Fiebers von einem Grad reicht schon aus.

→ Halte immer Rücksprache mit Eurem Kinderarzt, wenn Dein Kind das Medikament länger als zwei bis drei Tage benötigt. Der Paracetamolspiegel kann langsam steigen und die Symptome einer Vergiftung (Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch) kommen nur nach und nach.

→ Sprich Dich unbedingt mit allen Personen ab, die Dein krankes Kind mitbetreuen. Eine versehentliche Überdosierung passiert sonst schneller, als Du denkst.

Ibuprofen: der moderne Wirkstoff zur Fiebersenkung

Eine Alternative zu Paracetamol ist der Wirkstoff Ibuprofen aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika. Du findest ebenfalls Zäpfchen, Saft, Granulat und Tabletten rezeptfrei in der Apotheke. Ibuprofen kann Fieber senken, Schmerzen lindern und zusätzlich Entzündungen direkt hemmen.

Der Wirkstoff ist für Kinder ab drei Monaten mit einem Körpergewicht von mindestens sechs Kilogramm zugelassen. Eine Überdosierung von Ibuprofen kann zu einem akuten Nierenversagen führen. Beachte auch hier die genauen Empfehlungen Eures Kinderarztes und passe die Dosis dem Alter und dem Gewicht Deines Kindes an.

Die beliebtesten Dosierung von Ibuprofen

Richtdosis: 20 – 30 mg Ibuprofen pro kg Körpergewicht pro Tag in 3 bis 4 Einzeldosen

Einnahme Beispiel: Wiegt Dein Kind 10 kg, darf es maximal alle 8 Stunden 100 mg Ibuprofen erhalten.

Es gelten die gleichen allgemeinen Empfehlungen wie für Paracetamol und andere Notfallmedikamente. Habe 30 bis 60 Minuten Geduld nach der Gabe, halte Rücksprache mit Eurem Kinderarzt und sprich Dich mit allen Personen ab, die Deinem Kind ebenfalls Medikamente verabreicht haben können.

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Quellenangaben:

  • Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
  • Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005

 

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