Rote Flecken im Rachen – Ursachen, Verdacht auf Scharlach

Was bedeuten rote Flecken im Rachen?

Grundsätzlich können rote Flecken im Rachen Symptome verschiedener Erkrankungen sein. Um genau abzuklären, worum es sich dabei handelt und welche Grunderkrankung die markanten Stellen auslöst, suchen Sie Ihren Hausarzt auf. In der Regel sind diese Stellen toxisch-, allergie- oder krankheitsbedingt. Vielfach sind sie Begleiterscheinungen harmloser Erkrankungen. Im Einzelfall stecken schwere Krankheiten dahinter. Nachfolgend gehen wir den Ursachen der roten Flecken im Rachen nach.

rote Flecken im Rachen
Was bedeuten rote Flecken im Rachen? Copyright: corbac40 bigstockphoto

Weitere Symptome geben Aufschluss über eine Erkrankung

Neben den roten Flecken im Rachen treten weitere Begleiterscheinungen auf. Oftmals stehen Symptome wie Husten, Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden im direkten Zusammenhang mit der Erkrankung. Viren führen zudem zu verschiedenen Hautausschlägen. Um diese Begleiterscheinungen zu behandeln, findet der Arzt zunächst die Ursache dieser Symptome heraus und behandelt anschließend die Grunderkrankung.

Ursachen der roten Flecken im Rachen

Zwar gibt es unterschiedliche Gründe für diese Symptome, doch lassen sich Erkrankungen feststellen, die besonders häufig mit diesen Flecken in Verbindung stehen. Dazu zählen eine Rachenentzündung (Pharyngitis), allergische Reaktionen und die Kinderkrankheit Scharlach.

Die Pharyngitis im Überblick

Häufig ist eine Rachenentzündung die Ursache für rote Flecken im Rachen. In der Rachenschleimhaut liegen entzündliche Prozesse vor, die diese verursachen. Die Pharyngitis verläuft meist akut und wird in einigen Fällen chronisch. Bei letzterer zeigen sich jedoch keine roten Flecken im Rachen. Hier ist dieser Bereich ganzheitlich gerötet.

Eine Rachenentzündung entsteht oftmals begleitend bei einer Infektion. Viren sind in fast allen Fällen Auslöser der Erkrankung. Seltener liegen bakterielle Erreger vor. Zusätzlich treten Schluckbeschwerden und starke Halsschmerzen auf. In den Schleimhäuten von Kehlkopf und Nase kommt es zu entzündlichen Prozessen. Weitere allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Fieber ergänzen die Rachenentzündung.

Zur Bekämpfung der Erkrankung eignen sich Analgetika wie Paracetamol und Ibuprofen, um die Schmerzen zu lindern. Ebenso helfen abschwellende Nasentropfen. Zusätzlich eignen sich Halsschmerztabletten dazu, die Rachenwand zu betäuben.

Scharlach als Ursache bei roten Flecken im Mund

Oftmals weisen diese Symptome auf eine Infektion mit Scharlach hin. Diese Kinderkrankheit ist sehr ansteckend. Streptokokken verursachen diese durch Schmier- und Tröpfcheninfektionen. Generell bricht diese Erkrankung mehrmals aus. Zu den allgemeinen Krankheitssymptomen zählen hohes Fieber und starke Halsschmerzen. Hinzu kommen Herzrasen, Erbrechen, starker Husten, Glieder- und Kopfschmerzen sowie die typischen Scharlachsymptome. Der bekannte Hautausschlag zeigt sich spätestens am dritten Tag. Er beginnt in Achseln und Leiste und streut über den Körper. Ebenso treten rote Flecken im Rachen auf sowie die typische Himbeerzunge.

Der Arzt behandelt diese Krankheit klassisch mit einem Antibiotikum. Ebenso bietet sich die zusätzliche Therapie schwerer Symptome an. Ibuprofen und Paracetamol lindern Schmerzen und wirken fiebersenkend. Ohne Behandlung leiden Kinder später an schweren Folgeerscheinungen die Lungen, Herz, Nieren und andere Organe betreffen. Ein Artikel in der ZFA des Deutschen Ärzte-Verlags aus dem Jahr 2012 bestätigt die Rolle von Antibiotika in der Prävention von rheumatischen Streptokokken-Folgeerkrankungen.

rote Flecken im Rachen
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Allergische Reaktionen als Auslöser

Ein weiterer Grund für die fleckigen Stellen im Rachen sind allergische Reaktionen. Oftmals führt eine Lebensmittelallergie zu Irritationen der Rachenschleimhaut. Dies geschieht bei direktem Kontakt mit dem Allergen. Weisen Sie ausschließlich diese Flecken auf und leiden nicht unter weiteren Symptomen, empfiehlt es sich, einen Facharzt aufzusuchen. Er bestimmt die der Reaktion zugrundeliegenden Allergene. Kennen Sie die Ursache, vermeiden Sie diese und verhindern schwere allergische Schocks.

Rote Flecken in Kombination mit weiteren Symptomen

In den meisten Fällen treten zusätzlich zu den roten Flecken Fieber oder Halsschmerzen auf. Treten die roten Stellen in Kombination mit Letzteren auf, liegt eine Infektion vor. Bei Kinder wird diese durch Streptokokken ausgelöst und führt zu Scharlach. Erwachsene leiden selten an der Erkrankung. Bei ihnen weisen die Flecken auf eine Rachenentzündung hin. Ebenso liegen Halsschmerzen und rote Flecken bei toxischen Reaktionen oder Allergien vor. Hier gilt es, die Ursachen schnell von einem Allergologen abklären zu lassen.

Oftmals beschränken sich die roten Flecken nicht nur auf den Rachen. Vielfach treten sie in der gesamten Mundhöhle auf und führen zu einem geschwollenen, geröteten Gaumen. Das deutet ebenso auf Scharlach oder allergische Reaktionen hin.

Fieber begleitet die meisten Erkrankungen. Es deutet daraufhin, dass der Körper mit der erhöhten Temperatur einen vorliegenden Erreger bekämpft. Ab 39 Grad setzen Sie in der Regel fiebersenkende Mittel aus der Apotheke oder Hausmittel wie Wadenwickel ein, um einen weiteren Anstieg der Temperatur zu vermeiden. Achten Sie darauf, geringes Fieber nicht sofort zu bekämpfen, da es zur Heilung beiträgt.

Was tun bei roten Flecken im Rachen?

Generell empfiehlt es sich, beim ersten Auftreten dieser Symptome einen Hausarzt aufzusuchen. Treten weitere Beschwerden wie Hautausschlag, Fieber, Himbeerzungen, Halsschmerzen, Erbrechen und Kopfschmerzen auf, handelt es sich wahrscheinlich um die hochansteckende Kinderkrankheit Scharlach. Diese behandelt der Arzt mit einem Antibiotikum. Das Medikament verhindert eine Ansteckung und lindert schnell die Beschwerden. Zusätzlich setzen Sie schmerz- und fiebersenkende Mittel ein. Unbehandelt nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf.

Rachenentzündungen zeigen sich durch Schluckbeschwerden, starke Halsschmerzen, Entzündungen der Schleimhäute sowie allgemeine Symptome. Analgetika, Nasentropfen und Halsschmerztabletten reichen hier zur Behandlung aus.

Bei Verdacht auf Allergien suchen Sie einen Facharzt auf, um die Ursache der Rachenschleimhautreaktion abzuklären und Allergene zukünftig zu meiden. Die Symptome klingen meist von selbst ab. Weitere Begleiterscheinungen treten nicht auf.

Quellen:

Die Rolle von Antibiotika in der Prävention von rheumatischen Streptokokken-Folgeerkrankungen. In: Deutscher Ärzte-Verlag | ZFA | Z Allg Med | 2012; 88 (11). Link: https://www.online-zfa.de/article/die-rolle-von-antibiotika-in-der-praevention-von-rheumatischen-streptokokken-folgeerkrankungen/ebm/y/m/1307

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