Eine Angina ist ansteckend, weil sie von Viren oder Bakterien verursacht wird. Die Entzündung des Rachens und der Tonsillen äußert sich zum Beispiel durch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, auch Fieber kann hinzukommen. Wie lange Dein Kind andere Menschen anstecken kannst, hängt vom Erreger ab.
Halsschmerzen und geschwollene Mandeln:
Wenn es eng wird im Hals
Das Wort Angina kommt aus dem Lateinischen und bedeutet nur „Enge“ oder „Beklemmung“. Als Angina tonsillaris steht es für die Mandelentzündung. Gaumenmandeln und Rachen sind betroffen und verursachen die typischen Beschwerden. Im täglichen Leben sprechen viele Menschen nur von einer Angina, wenn sie eigentlich eine Angina tonsillaris meinen.
Wie die Krankheitserreger in den Hals kommen
Warum ist eine Angina ansteckend? Bei Tröpfcheninfektionen dringen die Krankheitskeime über die Atemwege, also durch Nase und Mund, in den Körper Deines Kindes ein. Die Mandeln sind ein Teil des Immunsystems und haben die Aufgabe, eindringende Erreger abzufangen und unschädlich zu machen.
Ab und zu sind die Viren oder Bakterien jedoch zu stark und die Mandeln sowie das umliegende lymphatische Gewebe im Rachen entzündet sich. Im Winter trocknen Kälte und Heizungsluft die Schleimhäute im Rachen aus und Deine Tochter oder Dein Sohn werden besonders schnell krank.
Natürlich kannst Du Dich auch selbst mit einer Angina anstecken. Je älter Deine Kinder sind, desto besser ist ihr Immunsystem trainiert und Mandelentzündungen treten seltener auf als im Kleinkindalter.
An welchen Symptomen der Kinderarzt eine Angina erkennt
Eine Angina ist ansteckend, daher ist ein frühzeitiger Besuch beim Kinderarzt sinnvoll. Der Mediziner schaut Deinem Kind in den Hals, untersucht die Lymphknoten und kommt so schnell zur Diagnose Angina tonsillaris. Folgende Symptome sollten Dich aufmerksam machen:
- Fieber
- Schluckbeschwerden
- Halsschmerzen
- eine kloßige Sprache
- Dein Kind speichelt viel mehr als sonst
- kleine Kinder verweigern Nahrung und vielleicht sogar Wasser
- hochrote und geschwollene Mandeln
- geschwollene Lymphknoten am Hals und im Unterkieferbereich
- Mundgeruch
- eventuell Kopfschmerzen
- eventuell Bauchschmerzen und Übelkeit
Ob Viren oder Bakterien die Angina verursachen, kann der Kinderarzt mit letzter Sicherheit nur in einem Rachenabstrich sehen. Häufig ist es aber so, dass Viren zusätzliche Symptome wie Schnupfen und Husten verursachen und sich Dein Kind erst nach und nach krank fühlt. Haben sich Bakterien in den Hals geschlichen, beginnt die Mandelentzündung häufig ganz plötzlich mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl. Weitere Erkältungssymptome fehlen.
Wie lange ist eine Angina ansteckend?
Handelt es sich um eine virale Angina, kannst Du nicht viel machen, um die Ansteckungsdauer zu verkürzen. Gib Deinem Kind viel zu trinken, pflege den Hals mit Honig (ab dem zweiten Lebensjahr) oder lass den kleinen Patienten mit Salzwasser gurgeln, wenn er die Technik schon beherrscht. Ein warmer Schal um den Hals tut ebenfalls gut. Sobald die Symptome komplett abgeklungen sind, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Kind nicht mehr ansteckend ist und wieder in den Kindergarten oder in die Schule gehen kann.
Antibiotika helfen gegen Bakterien
Anders sieht es bei Streptokokken, Staphylokokken und ähnlichen Bakterien aus. Hier kann der Kinderarzt Deinem Kind ein passendes Antibiotikum verschreiben und nach spätestens zwei Tagen Therapie besteht keine Gefahr für die Umgebung mehr, sich anzustecken.
Geht es auch ohne Mandelentzündung
Auch wenn eine Angina ansteckend ist, kannst Du versuchen, Dein Kind und Dich vor der Erkrankung zu schützen. Haltet in der Erkältungssaison Abstand von kranken Menschen, soweit das möglich ist.
Bringe Deinem Kind bei, sich regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen. Eine vitaminreiche Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft kann ebenfalls helfen. Eine spezielle Impfung gegen die Mandelentzündung gibt es nicht.
Quellen:
- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
- Schönau et.al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005