Nerv eingeklemmt – Symptome und Ursachen bei Kindern
Bettina reibt sich die Schulter. Seit dem Turnen hat sie Schmerzen in dem Bereich. Beim ersten Betrachten tippe ich auf einen eingeklemmten Nerv durch eine Fehlhaltung beim Sport. Und was mache ich jetzt? Einreiben? Zum Arzt gehen? Abwarten?
Stechende und brennende Schmerzen weisen auf einen „eingeklemmten Nerv“ hin. Hinzu kommen Taubheitsgefühle und Kribbeln. Eingeklemmte Nerven bei Kindern und Erwachsenen treten im Bereich des Nackens, des Halses oder des Rückens auf. Schultern, Arme oder Hüfte zeigen sich ebenfalls anfällig. Harmlose Muskelverhärtungen sind die Ursache.
Typische Symptome für eingeklemmte Nerven bei Kindern
Ein eingeklemmter Nerv bei Kindern schränkt dessen Funktion ein. Die Symptome hängen davon ab, welcher Nerv betroffen ist. Ein stechender, brennender Schmerz ist ein typisches Symptom. Kribbeln, Taubheitsgefühl und Empfindungs-Störungen treten auf. Der Körperteil ist in seiner Bewegung, durch den Schmerz, eingeschränkt. Er strahlt auf benachbarte Gebiete aus, die der Nerv versorgt. Die Bezeichnung des „eingeklemmten Nervs“ ist kein wissenschaftlicher, beschreibt jedoch, wie der Patient den Schmerz empfindet. Nervenreizungen durch Verspannung oder abrupte Bewegungen verursachen eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, die sich anfühlt, als wäre ein Nerv eingeklemmt. Selbigen Schmerz lösen verklebte Faszien aus.
Die Symptome bei einem eingeklemmten Nerv im Überblick
Welche Symptome bei Deinem Kind auftreten, hängt davon ab, welchen Nerv die Reizung betrifft. Ein eingeklemmter Nerv Deines Kindes bewirkt:
- starke, stechende, brennende Schmerzen,
- ausstrahlende Schmerzen in benachbarte Bereiche,
- eingeschränkte Bewegungs-Fähigkeit,
- ein Kribbeln an betroffenen Stellen,
- stärkere Schmerzen beim Husten, Atmen und Anspannen der Muskeln,
- Taubheitsgefühl,
- Übelkeit, Erbrechen,
- Verspannung der Muskulatur,
- verminderte Reflexe,
- Lähmungs-Erscheinungen,
- Verdauungs-Störungen,
- Schwindelgefühl,
- Anzeichen von Schwäche,
- starkes Schwitzen.
Welche Gründe gibt es für Muskel-Reizungen
Reizungen oder Entzündungen des Nervs bewirken das Gefühl eines eingeklemmten Nervs. Weitere Ursachen sind eine gereizte Muskulatur oder Muskel-Verhärtungen. Dabei verkrampft das Gewebe, wird hart und übt Druck auf die Nervenbahnen aus. Die Verhärtungen verschulden langfristige Fehlhaltungen und einseitige Belastung. Funktions-Störungen und Verschleiß der Wirbelsäule führen zu verspannten Muskeln. Falsches Heben und ungünstiges Bewegen beim Sport lösen eine Verkrampfung aus.
Ernsthafte Ursachen für Beschwerden ausschließen
Knochenbrüche und Schleudertraumen stellen neben Muskel-Verhärtungen weitere Ursachen dar. Nicht selten diagnostiziert der Arzt bei Kindern mit eingeklemmtem Nerv einen Bandscheibenvorfall. Dabei drückt eine verrutschte Bandscheibe auf die Nerven im Wirbelkanal. Achte auf stechende Schmerzen bei Deinem Kind, insbesondere, wenn ein Taubheitsgefühl in Armen und Beinen auftritt!
Auch Tumore neben der Bandscheibe lösen Beschwerden aus. Suche einen Arzt auf, wenn die Schmerzen bei Deinem Kind länger anhalten. Er schließt ernsthafte Ursachen aus.
Besonders betroffene Körperstellen
Eingeklemmte Nerven treten im Nacken, Schulter, Hals und Rücken am häufigsten auf. Ist ein Nerv im Halsbereich betroffen, merkt Dein Kind dies an seinen Rücken- und Kopfschmerzen. Bei einer verspannten Schulter klagt es über Beschwerden in den Armen und den Händen. Ursache für verhärtete Muskeln ist ein eingeklemmter Nerv im Rücken oder Probleme mit der Wirbelsäule. Oft ist es ein Bandscheiben-Vorfall, eine Entzündung oder eine Degeneration im Wirbelsäulen-Bereich.
Was kann ich sofort tun, damit es meinem Kind besser geht?
Tritt der Schmerz unmittelbar auf, verharrt Dein Kind am besten ein bis zwei Minuten in der Schmerzstellung. Fordere den kleinen Patienten auf, tief und langsam einzuatmen.
Vermeide, dass Dein Kind schwer hebt oder trägt. Wärme-Anwendungen mit Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche, die Du auf den betroffenen Bereich legst, entspannen Deinen Nachwuchs ebenso wie ein warmes Bad.
Geh auf jeden Fall zum Arzt mit Deinem Kind! Auf keinen Fall probierst Du Medikamente aus der Hausapotheke aus oder legst selbst Hand an. Achte darauf, dass der kleine Patient sich normal bewegt. Schonhaltungen verschlimmern das Ganze. Bei Taubheitsgefühlen sucht Ihr direkt einen Arzt auf.
Wie behandelt der Arzt einen eingeklemmten Nerv
Zunächst fahndet der Mediziner nach der Ursache für den eingeklemmten Nerv beim Kind. Bei verhärteten Muskeln verschreibt er schmerzlindernde und muskelentspannende Mittel. Oral eingenommene Medikamente oder Spritzen stehen zur Auswahl. Zu Hause behandelst Du die betroffene Stelle mit Wärme. Das fördert die Durchblutung der Muskeln und löst Verspannungen. Wärmflaschen, Heiz- und Kirschkernkissen sind empfehlenswert.
In einigen Fällen verschreibt der Arzt Massagen, um die verhärtete Muskulatur geschmeidig zu machen. Dehn- und Kräftigungs-Übungen beugen erneuten Problemen vor. Der Physiotherapeut zeigt Dir und Deinem Kind, wie es geht. Achte darauf, dass es sich so normal wie möglich bewegt. Durch eine Schonhaltung verkrampfen betroffene Muskeln noch mehr.
Ich will meinem Kind keine Tabletten verabreichen
Nicht immer sind Schmerzmittel die beste Medizin. Um den eingeklemmten Nerv bei Deinem Kind zu behandeln, existieren alternative Therapie-Möglichkeiten wie Akupunktur, Osteopathie und Chiropraktik. Bei Muskelverspannungen lockern homöopathische Mittel wie Arnica die Muskulatur ebenso wie Wärme-Anwendungen. Angenehm temperierte Bäder mit entspannenden Zusätzen lockern die Muskeln.
weiterführend:
http://www.schmerzexperten.ch/kinder-schmerzen/bandscheibenvorfall-diskushernie/
http://www.chirozentrum.de/patienteninformation/der-eingeklemmte-nerv/index.php