Wochenbettdepression

Frau mit Wochenbettdepression

Babyblues die Wochenbettdepression – Sie befinden sich im Vaterglück und erfreuen sich an Ihrem Nachwuchs. Doch Ihre Frau leidet an Stimmungs-Umschwüngen, Reizbarkeit und irrationalen Ängsten.

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Bei dieser Wochenbettdepression – postpartale Psychose genannt – kommt Ihnen als Partner eine tragende Bedeutung zu.

Die  Rolle des Vaters beim Baby-Blues der Wochenbettdepression

Wochenbettdepression

Als Vater und Mann am Wochenbett

Speziell nach der Niederkunft beginnt für Ihre Partnerin eine entscheidende Lebensphase. Eine allgemeine Reizbarkeit und Traurigkeit in der ersten Woche nach der Geburt erscheint vollkommen normal. Dieses als Baby-Blues bezeichnete Phänomen stellt sich innerhalb kurzer Zeit wieder ein. Halten die Verhaltensauffälligkeiten Ihrer Frau länger an, handelt es sich dabei um eine gravierende Krankheit. Die postpartale Depression wirkt sich stark auf Ihre Partnerin und deren Verhältnis zu Ihrem Baby aus. Daher kommt Ihnen als Mann und Vater die Verantwortung zu, auf Symptome einer Wochenbettdespression zu achten. Zu diesen zählen:

  • emotionale Stimmungsschwankungen
  • Gefühlskälte dem Kind gegenüber
  • Überängstlichkeit
  • irrationale Ängste
  • Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und der Mutterrolle

Wie kommt es zu einer Wochenbettdepression?

Die postpartale Despression stellt keine harmlose Verstimmung Ihrer Partnerin dar. In der Regel entsteht sie aus einem Gefühl der Überforderung heraus. Ihre Frau neigt zu Übererwartungen dem Baby und Ihrer eigenen Rolle gegenüber. Fehlschläge – selbst wenn Sie als Vater diese nicht als solche wahrnehmen – führen zu der Wochenbettdepression. Die Mutter fühlt sich mental oder physisch nicht bereit, um als Bezugsperson für den Säugling zu dienen. Daher obliegt es Ihnen, sich der Situation sensibel anzunehmen. Im relevanten ersten Lebensabschnitt Ihres Nachwuchses übernehmen Sie die Funktion der Bezugsperson. Somit stehen Sie Ihrer Partnerin bei und verhindern, dass sich die Erkrankung verstärkt. Die postpartale Despression gründet in

  • physischen Ursachen (Komplikationen während der Schwangerschaft, hormonelle Veränderungen, genetische Faktoren, Schwankungen in der Biochemie),
  • mentale Ursachen (Probleme beim Stillvorgang, Veränderung des Lebensrhythmus, Identitätskrisen, persönliche Einschränkung),
  • soziale Ursachen (Einfindung in die Mutterrolle, Veränderungen in der Partnerschaft, falsche Prioritäten, Verklärung des Mutter-Images).

In den ersten zwölf Wochen nach der Niederkunft leiden sechs Prozent der Mütter an der Wochenbettdepression. Innerhalb eines Jahres steigt die Rate auf bis zu zehn Prozent. Die häufigen Symptome wie Erschöpfung, Unruhe und Müdigkeit treffen auch auf den harmlosen Baby-Blues zu. Daher erkennen die Mütter selbst nicht, dass sie an einer Wochenbettdepression leiden. Erkennen Sie bei Ihrer Partnerin Anzeichen für die Krankheit, ziehen sie professionelle Hilfe hinzu. Eine Vielzahl der Mütter schämt sich aufgrund des angeblichen Versagens. Für Sie heißt das, dass Sie Ihrer Partnerin Verständnis entgegen bringen. Reden Sie Ihr gut zu und stärken Sie sie in ihrer Mutter-Rolle.

So helfen Sie Ihrer Partnerin durch die Wochenbettdepression

Leidet die Mutter an einer postpartalen Depression, übernehmen Sie als Partner die Verantwortung für sie und das Baby. Nehmen Sie Ihrer Frau Aufgaben im Haushalt ab und sorgen Sie damit für eine psychische und physische Entlastung. Während der Wochenbettdepression übernehmen Sie zeitweilig den gesamten Aufgabenbereich der Mutter. Sie kümmern sich um die emotionale Entwicklung Ihres Säuglings und unterstützen seine ersten Lernprozesse. Geben Sie Ihrem Kind mentale Stabilität. Die Wichtigkeit liegt darin, Ihre Partnerin nicht auszuschließen. Berichten Sie von Fortschritten des Nachwuchses, sofern die Frau nicht daran teilnimmt.

Nehmen Sie die emotionalen Befindlichkeiten Ihrer Partnerin ernst. Eine Wochenbettdepression stellt eine Krankheit dar, daher vermeiden Sie Mahnungen oder Appelle, die Ihrer Partnerin unter Umständen ein schlechtes Gewissen machen. Diese führen zu einer Steigerung der Symptome. Lenken Sie Ihre Partnerin von diesen Problemen ab. Führen Sie sie aus, gehen Sie spazieren und festigen Sie somit die Paarbeziehung. Unterstützung holen Sie sich bei Freunden oder der Familie. Erkennen Sie auf die Dauer keine Verbesserung der Situation, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch.

Die Behandlung emotionaler Störungen und der Wochenbettdepression

Bleibt eine postpartale Depression unbehandelt, treten auf lange Sicht Folgen für die Mutter und ihr Neugeborenes auf. Für die Wochenenddepression gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten. Eine Kombination von Psychotherapie und der Verabreichung von Medikamenten bietet sich in den meisten Fällen an. Die Behandlung mit Medikamenten bekämpft die äußerlichen Beschwerden wie Schlafstörungen und Angsterscheinungen. Fragen Sie Ihren Hausarzt nach den eventuell auftretenden Nebenwirkungen für Ihre Partnerin und das Baby.

Während der Psychotherapie erlernen Sie mit Ihrer Frau den Umgang mit der Wochenbettdepression. Die Mutter-Kind-Beziehung verstärkt sich, während Sie partnerschaftliche Konflikte aufarbeiten.

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[accordion] Redaktion: Foerster, Anthofer, Bartholome,  Anna Nilsson, [/accordion]
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Motiv © only4denn – Fotolia.com

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