Bonding-Phase: Vater Bindung zum Neugeborenen

Vater Bindung zum Neugeborenen

Die Mutter baut während der Schwangerschaft eine starke Bindung zum Kind auf. Nach der Geburt intensiviert sich das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wie Ihr Kind eine ebensolche Verbundenheit zu Ihnen, dem Vater, entwickelt, erfahren Sie im Folgenden. Kommt ein Kind auf die Welt, ist es auf die körperliche und seelische Zuwendung seiner Eltern angewiesen. Sprechen Experten über Bonding, so meinen Sie die Phase, in der Eltern und Säuglinge Gefühle und Bindungen zueinander entwickeln.

Vater Bindung zum Neugeborenen

Der Vater in den ersten Stunden des Neugeborenen

Die Bonding-Phase und warum Sie so wichtig ist

Für diese Phase sind nach Expertenmeinung die ersten zwei Stunden im Leben eines Neugeborenen wichtig. Die enge Bindung entsteht durch Hautkontakt mit den Eltern. Früher betraf dieses die Mütter und war nur in Geburtskliniken und alternativen Einrichtungen möglich. In anderen Kliniken brachten die Hebammen der Mutter ihr Kind erst, nachdem es gewaschen, angezogen und die U1 (erste Vorsorgeuntersuchung) durchgeführt war. Ein direkter Hautkontakt kam außer beim Anlegen nicht zustande.

Die Kliniken der heutigen Zeit befürworten, dass auch Väter durch Hautkontakt eine starke Bindung zum Neugeborenen aufbauen. Studien beweisen, dass der nahe Kontakt das soziale Bindungsverhalten des Neugeborenen im positiven Sinn beeinflusst. Der medizinische Effekt: Dem Kind fällt der Umstellungsprozess leichter. Dr. med. Bernhard Martin ist als Chefarzt einer Frauenklinik der Ansicht, dies sei ein bedeutender Grundstein der Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind.

Und wieder die Hormone

Während des Hautkontakts schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus. Experten nennen es das Bindungs- und Liebeshormon. Unter seinem Einfluss kommunizieren die Eltern intuitiv und gelassen mit dem Neugeborenen. Oxytocin bewirkt, dass die Eltern eine enge sowie vertrauliche Bindung zum Neugeborenen aufbauen. Sie sind während der Bonding-Phase offen, weich und empfindsam. Die Eltern möchten ihr Neugeborenes beschützen, mit Liebe überhäufen. Sie wünschen, ihrem Kind stets Aufmerksamkeit zu schenken. Das Baby entwickelt in dieser Zeit unter Einfluss des Hormons Oxytocin sein Urvertrauen und die innige Verbundenheit zu seiner Familie.

Väter-Bonding im Kommen

Normalerweise ist es den Müttern vorbehalten, den ersten nahen Kontakt zu ihrem Baby zu haben. Dies ist der Fall, wenn die Hebamme das Neugeborene auf den Körper ihrer Frau legt. Dort verbleibt es mindestens zwei Stunden.

Aber nicht jedes Kind kommt auf natürlichem Wege zur Welt. Muss Ihr durch einen Kaiserschnitt entbundenes Baby auf die Bindungsphase verzichten? Nein, denn das Vater Bonding setzt sich immer mehr durch. Für die Mutter, die sich noch im Aufwachraum befindet, springen Sie – der Vater – ein. Sie genießen den intensiven Hautkontakt zwischen ihnen und dem Neugeborenen – Ihrem Kind. Ihre Frau erholt sich währenddessen von der Operation.

Diese wundervolle Erfahrung machen Sie auf Ihrem Wunsch hin nicht nur nach einem Kaiserschnitt, sondern auch nach einer normalen Geburt. Nach dem nahen Kontakt des Neugeborenen zu ihrer Frau gewähren die Hebammen Ihnen, Ihr Baby hautnah zu spüren.

Wie Sie als Vater mit dem Neugeborenen bonden

Sicher haben auch Sie den Wunsch zu Ihrem Baby eine intensive Bindung aufzubauen. Wir sagen Ihnen, wie Sie das Vater Bonding bewerkstelligen.

  • Sprechen Sie leise mit dem Säugling. Es kennt Ihre Stimme bereits aus seiner Zeit im Bauch der Mutter.
  • Legen Sie das Neugeborene auf Ihre nackte Brust. Ist das nicht möglich, halten Sie es etwa 25 bis 30 Zentimeter von Ihrem Gesicht entfernt. Aus dieser Entfernung ist es dem Baby möglich, seine Umgebung wahrzunehmen.
  • Schaukeln Sie Ihr Kind sachte und streicheln Sie es sanft, denn es besitzt einen stark ausgebildeten Tastsinn, mit dem es Ihre Berührungen spürt.

Das Neugeborene prägt sich diese Eindrücke ein und fasst Vertrauen zu seinem Papa. Ihr Kind spürt Ihre Liebe und dass Sie es in Ihrer Familie willkommen heißen.

 

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