Wie Eltern auf eine nachhaltige Lebensweise achten

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Ein Blick auf unsere Wegwerf-Gesellschaft: Wegwerfwindeln, Plastikspielzeug, spottbillige Kinderkleidung – wenn man sich wenige Gedanken macht, kann man bei der Ausstattung für sein Kind viel sparen. Doch wiegt das Wohl des Geldbeutels das Wohl des Kindes auf? Darüber, wie wichtig Nachhaltigkeit ist, wenn man die Verantwortung für einen kleinen Menschen übernommen hat und wie groß die Versuchung ist, gegenteilig zu handeln, machen wir uns in unserem Beitrag Gedanken.

nachhaltige Lebensweise
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Windeln auf Öko umstellen

Nach der Geburt seines Kindes ist man plötzlich etwas, auf das einen kein noch so ausführlicher Leitfaden, kein noch so gut gemeinter Ratschlag und auch keine neun Monate Karenzzeit vorbereiten konnten – ein Elternteil. Überwältigt von nie gekanntem Glück, anhaltendem Schlafentzug und pausenloser (Für)Sorge ist man für die kleinen Dinge dankbar, die einem das bereicherte Leben erleichtern. Zu diesen kleinen Dingen gehört eine Kombination aus Zellstoff und Polyethylen – die parfümierte, alle Ausscheidungen sicher und sauber auffangende und über den Hausmüll zu entsorgende Einwegwindel.

Denkt man aber über die augenblickliche Entlastung hinaus, wird man über Erfahrungswerte und simples Überschlagen zu dem Ergebnis gelangen, dass man – bis der Sprössling ausschließlich auf dem „Thron“ sitzt – rund 6.000 Windeln verbraucht haben wird. Weiß man zusätzlich darum, dass der Zersetzungsprozess jeder einzelnen, plastikumhüllten Windel 300 Jahre dauert, kann sich das Bedürfnis aufdrängen, über Alternativen, zu denen

  • Stoffwindeln oder
  • Ökowindeln

gehören, nachzudenken.

Das Problem mit der Wegwerfwindel

Längst sind die Stoffwindeln nicht mehr nur einfache, quadratische Mulltücher, die kunstvoll gewunden und erfinderisch fixiert werden müssen. Es gibt auch moderne Produkte in kunterbunter, größenverstellbarer Höschenform. Eines ist jedoch gleich geblieben: das Waschen, für das wiederum Energie aufgewendet werden muss. Falls die Reinigung, die auch ein Windeldienst übernehmen kann, in größerer Stückzahl erfolgt, entstehen jedoch geringere Umweltbelastungen und weniger Kosten. Durch eine kunststoffarme Ökowindel, die weitgehend biologisch abbaubar ist, wird die Haut des Kindes ebenso vor Plastik und Parfum geschützt wie von einer Stoffwindel. Und auch Mamas und Papas Gewissen werden nicht mehr durch Sondermüll belastet.

Holz, Holz Baby

Dass im Plastikspielzeug für Kinder – so schön glänzend, bunt und pädagogisch wertvoll es auch sein mag – gefährliche Weichmacher stecken können, die den Ball, die Bausteine oder das Sandförmchen zwar flexibler und geschmeidiger machen, die aber auch frucht- und fruchtbarkeitsschädigend sein können, ist allen aufmerksamen Eltern hinlänglich bekannt. Das ist aber nicht der einzige Grund, aus dem man das billigere Plastik meiden und auf Holz setzen sollte. Anders als bei glatten Kunststoffoberflächen hat das Kind bei Holzspielzeug die Möglichkeit, die natürliche Beschaffenheit des Gegenstandes mit allen Sinnen zu erfahren. Das gilt nicht nur für das Fühlen. Auch in den Mund können die Spielsachen, zumal es genügend unbedenkliche und speichelfeste Lacke gibt, problemlos genommen werden.

Darüber hinaus ist ein Spielzeug, das aus einem nachwachsenden Rohstoff gefertigt wird und nicht aus dem Guss (erdölbasierten) Kunststoffs entsteht, viel robuster als Plastikspielzeug. Während Plastik entsorgt wird, wenn die Oberfläche zerkratzt oder ein Teil abgebrochen ist, vergrößert sich der Charme von Holzspielsachen durch kleinere Gebrauchsspuren beziehungsweise lassen sich geliebte Stücke oft auch reparieren. Nicht selten werden schöne Holzspielsachen zur Erinnerung aufbewahrt oder an kleinere Kinder weitergegeben.

Dasselbe, was für Kinderspielzeug gilt, trifft auch auf Kindermöbel zu, die aus Holz gefertigt sind. Abgesehen davon, dass sie im Kinderzimmer keine Giftstoffe, sondern ihren natürlichen Holzduft verbreiten und gesundheitlich unbedenklich sind, sodass das Kind seinen Gefallen daran auch mit einem Küsschen zum Ausdruck bringen kann, sind sie dermaßen stabil und langlebig, dass sie mehrere Kinder „überstehen“. Die Anschaffungskosten, die im ersten Moment höher sein könnten, relativieren sich, wenn das Möbelstück weitergegeben oder wieder verkauft werden kann.

Bio- statt Billigkleidung

Was die Garderobe der Kleinsten anbelangt, übertrumpfen sich die Anbieter in den entzückendsten Entwürfen ebenso, wie sie sich im aufgerufenen Preis für die Modelle unterbieten. Für wenig Geld gibt es schon solch schöne Sachen, dass viele Eltern – des mehrmaligen täglichen Umkleidens ihres Nachwuchses eingedenk – nicht widerstehen können.

Während die meisten Eltern Kinderbekleidung, die einen beißenden Geruch verströmt, was auf giftige Inhaltsstoffe hindeutet, eher meiden, kann die Alarmglocke bei manchen Modeartikeln gar nicht erst oder bloß bei stark ausgebildeter Hellsichtigkeit eines Elternteils schrillen. Viele Giftstoffe, die durch Dünge-, Schädlingsbekämpfungs- oder Flammenschutzmittel beim Anbau von Baumwolle oder durch das Bleichen und Färben in die Kinderkleidung gelangen, können nur mit Hilfe aufwendiger Laboranalysen nachgewiesen werden. Strampelanzüge, Bodys und Co. mögen nach dem Prüfen mit Auge und Nase unbedenklich erscheinen, stellen aber vielleicht doch Gefahrenherde dar. Kommt schadstoffbelastete Kleidung mit der empfindlichen und dünnen Baby- oder Kinderhaut in Kontakt, können schädliche Substanzen durch Schweiß aus den Fasern gelöst werden und in den Organismus eindringen. Solche Substanzen können zu Allergien führen oder gar das Hormon- oder Immunsystem des kleinen Körpers schädigen.

Mehrmaliges, gründliches Waschen vor dem ersten Tragen kann viele Schadstoffe entfernen. Die Wahl von:

  • Baumwolle oder Leinen aus kontrolliertem biologischem Anbau,
  • Wolle oder Seide aus kontrollierter biologischer Tierhaltung oder
  • Hanf

stellen aber den besseren Weg dar, sein Kind vor Emissionen zu schützen. „Grüne Kindermode“ aus diesen Materialien ist sogar nicht nur gesundheitlich unbedenklich. Sie ist zudem garantiert umweltverträglich und fair produziert. Das ist ebenfalls von Bedeutung, da beim Anblick der süßen Pulloverchen, Blüschen und Höschen neben den Schadstoffen auch etwaige Übel im Herstellungsprozess unsichtbar bleiben. Plausibel erscheint, dass hochwertige, schadstofffreie Kleidung nicht für 99 Cent pro Strumpfhose zu erwerben ist. Wer ein begrenztes Budget hat, der kann sich über den Wiederverkauf der guten Stücke einen Teil des Kaufpreises zurückholen und ganz nebenbei nachhaltig handeln.

Fazit:

Wenn Eltern nicht nur an ihren Geldbeutel, sondern auch daran denken, die Umwelt weniger zu belasten, tun sie auch ihrem Sprössling Gutes. Sie halten gefährliche Stoffe von ihm fern, sorgen für seine gesunde Zukunft und tragen dazu bei, dass auch ihrem Kind und seinem Nachwuchs eine lebenswerte Welt hinterlassen wird.

 

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