Mit Kind zur Demo – Ab welchem Alter und was gibt es zu beachten

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Demos mit Kids, Foto: Millward Shoults, bs

Darf ich mein Kind mit auf eine Demo nehmen? Klima-Demo, Lehrerstreik, Tarifdemonstrationen oder eine der großen Massendemonstrationen für oder gegen eine Politische Haltung – Ab welchem Alter können Kids mit auf eine Demo gehen, wo gehören keine Kinder auf Demonstrationen und was gibt es zu beachten wenn Du dein Kind mitnehmen willst.

Mit Kind zur Demo
Demos mit Kids, Foto: Millward Shoults, bs

Die Banner sind bemalt, der Rucksack gepackt und die bequemen Laufschuhe angezogen – Du bist fertig, um eine Demonstration zu besuchen. Aber wohin bringst Du Deine Kinder? Es gibt viele Gründe, um auf die Straße zu gehen und auf die Weise seine Meinung zu bekunden. Beispielsweise demonstrieren Eltern für mehr Kindergartenplätze, eine bessere Schulbildung für die Schützlinge oder mehr Bildungsangebote. Speziell für Paare mit Babys und Kleinkindern stellt sich die Frage, ob eine Demo mit Kind im Bereich des Möglichen liegt. Eine Vielzahl von Demonstrationen läuft friedlich und ohne Zwischenfälle ab.

Demo mit Kind
Demonstration Zagreb, Kroatien. ( redaktionelle Nutzung ) Urheber: agurovic / 123RF.com

Die Demonstranten nehmen beispielsweise an einem Protestmarsch teil oder versammeln sich an einem bestimmten Platz. Oftmals halten Politiker oder Vorsitzende von Vereinen oder Gewerkschaften Ansprachen ab.

Ebenso besteht die Möglichkeit, dass musikalische Vorführungen die Demonstration auflockern. Es herrscht in vielen Fällen eine ruhige und lustige Stimmung. Daher steht einer Mitnahme des Nachwuchses nichts im Weg. Jedoch informierst Du Dich besser im Vorfeld, wann die Demonstration stattfindet und welchem Zweck sie dient.

Nehmen Menschen mit extremen Gesinnungen an dem Aufmarsch teil, verzichtest Du besser auf dessen Besuch. Eine aggressive oder angespannte Stimmung bereitet Deinem Kind unter Umständen Furcht.

Was gibt es bei einer Demo mit Kind zu beachten?

Mit Kindern eine Demonstration zu besuchen, erweist sich als bildende Erfahrung für die Schützlinge. Das setzt voraus, dass die Eltern ihnen erklären, zu welchem Zweck sie demonstrieren. Sie informieren ihre Kinder über den Grund ihres Protests und die Ziele, die sie dadurch anstreben. Des Weiteren bewährt es sich, den Schützlingen den Ablauf einer Demonstration zu erläutern. Auf die Weise erfährt der Nachwuchs, dass er bei einem Protestmarsch eine festgelegte Route mit anderen Menschen zusammen abläuft.

Bei einer Demo mit Kind erhält es Priorität, dieses über die Menschenansammlung und den zu erwartenden Lärm aufzuklären. Fühlt sich der Sohn oder die Tochter zwischen den vielen Demonstranten unwohl, suchen die Eltern besser einen ruhigeren Ort. Das Wohl der Schützlinge steht im Vordergrund. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Musik und Lautsprecherdurchsagen die Sprösslinge erschrecken. Speziell Kleinkinder und Babys reagieren auf den plötzlichen Lärm mit Angst und beginnen zu weinen.

Es bewährt sich, spezielle Kinderohrenschützer zu verwenden oder sich ausschließlich hinter den Lautsprecherwagen zu positionieren. Damit die Kinder ausreichend Wasser und Verpflegung bekommen, packen die Eltern besser Proviant und mehrere Wasserflaschen in den Rucksack.

Demonstrationen mit Kindern

Für einige Eltern stellt sich die Frage, ob das Kind mit auf eine Demo darf. Um an einer Demonstration teilzunehmen, existieren unterschiedliche Gründe. Beispielsweise setzen sich die Menschen auf die Weise für folgende Ziele ein:

  • die Bildungschancen für den Nachwuchs,
  • die Umwelt,
  • ein friedliches Miteinander,
  • gegen Intoleranz,
  • bessere Arbeitszeiten,
  • mehr Lohn
  • oder Kindergartenplätze für die Sprösslinge.

Für Deine Kinder erweist sich eine Demonstration unter Umständen als anstrengend. Daher überlegst Du besser, zu welchen Anlässen Du sie mitnimmst. Speziell Protestaktionen, die mit zahlreichen Besuchern unterschiedlicher Meinungen einhergehen, führen zu einer angespannten Stimmung. Ebenso besteht die Option, dass es zu Unfällen oder gewalttätigen Zwischenfällen kommt. Das geschieht beispielsweise, wenn Polizisten angreifen oder Demonstranten versuchen, Polizeiabsperrungen zu überschreiten. Weißt Du, dass gewaltbereite Personen an der Demonstration teilnehmen, kümmerst Du Dich besser um einen Babysitter für den Nachwuchs.

Anders verhält es sich bei friedlichen Protesten. Weißt Du, dass es sich um eine friedfertige Kundgebung handelt, stellt eine Demo mit Kind kein Problem dar. Um die Demonstration mit den Sprösslingen zu besuchen, sorgen Deine Partnerin und Du für die richtige Vorbereitung. Sie hängt maßgeblich vom Alter Deiner Kinder ab.

Mit dem Kinderwagen zur Demo:

Für Kleinkinder und Babys stellen bereits längere Spaziergänge anstrengende Erlebnisse dar. Bei einem langen Protestmarsch fühlen sie sich unter Umständen gestresst. Zudem spielen die Wetterverhältnisse und die Tageszeit eine wesentliche Rolle. Findet die Demonstration in den Abendstunden statt, stört der Lärm den Schlaf des Säuglings. Abfallende Temperaturen sorgen dafür, dass das Kind friert. Daher bewährt es sich, mit kleinen Kindern ausschließlich am Morgen oder Mittag stattfindende Proteste zu besuchen. Um an der Demo mit dem Kind teilzunehmen, suchst Du warme Kleidung für den Nachwuchs heraus. Selbst bei schönem Wetter besteht die Möglichkeit einer kalten Brise oder eines plötzlichen Schauers.

Daher lohnt es sich, einen Pullover oder eine Babyjacke im Rucksack zu verstauen. Des Weiteren achtest Du besser darauf, eine Wickeltasche mit allen notwendigen Utensilien vorzubereiten. Diese verstaust Du im unteren Bereich des Kinderwagens. Letzterer erweist sich bei einer Demo mit Kind als nützlicher Helfer. Während ihr an dem Protestmarsch teilnehmt, schläft der Säugling oder spielt beispielsweise mit einem kleinen Mobile. Zudem besitzen qualitativ hochwertige Kinderwagen mehrere Fächer, in denen Du Kekse für den Nachwuchs sowie das Fläschchen verstaust.

Macht Dein Schützling während der Demonstration in die Windel, wickelst Du ihn im Wagen. Bei niedrigen Temperaturen bewährt es sich, eine Decke über den Unterleib des Babys zu drapieren, um es vor einer Unterkühlung zu schützen. In der Regel laufen Familien mit kleinen Kindern und Säuglingen im hinteren Feld des Aufmarsches. Das resultiert aus dem geringeren Lärmpegel, der in den letzten Reihen herrscht. Ohne den Lärm, den Lautsprecherwagen, Musiker oder skandierende Menschen veranstalten, fühlt sich der Nachwuchs sicher und beruhigt.

Demonstrationen mit kleinen Kindern

Bereits ab dem dritten Lebensjahr beginnen Deine Sprösslinge, Absichten zu hinterfragen und Zusammenhänge zu verstehen. Um eine Demo mit dem Kind zu besuchen, erläuterst Du ihm im Vorfeld, wohin der Ausflug führt. Hierbei gilt es darauf zu achten, den Zweck des Protests kindgerecht zu erläutern. Erklärst Du Deinem Nachwuchs, warum Dir eine bestehende Situation nicht gefällt, ergeben sich interessante Unterhaltungen. Dein Sohn oder Deine Tochter denkt über Deine Meinung nach. Als Vater fungierst Du als „Förderer der Sozialisation“. Das beschreibt Sigrid Sange in ihrem Buch: „Der Vater“.

Deine Aufgabe besteht darin, die Kinder in die Gesellschaft zu integrieren. Ebenfalls vermittelst Du ihnen zusammen mit Deiner Partnerin die herrschenden Werte und Normen. Bei einer Demo mit Kind lernen die Sprösslinge beispielsweise, wie friedlicher Protest funktioniert. Sie beobachten, wie andere Menschen ihre Meinung formulieren und durch Banner oder Reden verbreiten. Indem Du Deinen Schützlingen erlaubst, an der Demonstration teilzunehmen, fühlen sie sich selbstbewusst.

Bei einer Demo mit dem Kind lohnt es sich, dem Nachwuchs ein kleines Banner oder eine Trillerpfeife in die Hand zu geben. Dadurch nehmen die Zöglinge aktiv an dem Protest teil. So zeigen sie ihren Eltern, dass sie Verantwortungsgefühl besitzen. Skandieren die Demonstranten ein Motto, lehrst Du Deinem Kind, wie es mit der Pfeife im passenden Takt pfeift. Dein Sprössling empfindet Spaß an der Tätigkeit, sodass sich der Protestmarsch zu einem erinnerungswürdigen Erlebnis entwickelt.

Besuchen die Eltern mit dem Kind eine Demo, die beispielsweise auf großen Plätzen oder Wiesen stattfindet, bekommt der Nachwuchs ausreichend Freilauf. Das verschafft ihm die Möglichkeit, Spielkameraden kennenzulernen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Um eine getrübte Stimmung zu vermeiden, packst Du bei einer Demo mit Kind Proviant und Getränke ein. Für die Zöglinge eignen sich beispielsweise belegte Brote sowie frisches Obst. Schneidest Du es daheim in kleine Häppchen, dient es während des Aufenthalts im Freien als Fingerfood. Ein Bonbon oder ein Schokoriegel stellen ein Dessert für den besonderen Tag dar.

Die Demo mit Kind ein Bildungserlebnis?

Die Teilnahme am demokratischen System gehört zur Bildung der Kinder. Sie lernen auf die Weise, Entscheidungen miteinander zu besprechen und ihren Unmut auf reife Weise kundzutun. Demnach kann der Besuch eines Protestmarsches oder einer entsprechenden Veranstaltung den geistigen Entwicklungsprozess des Nachwuchses positiv beeinflussen. Nimmst Du Deine Schützlinge zu einer Demonstration mit, vermittelst Du ihnen die Relevanz, die eine freie Meinungsäußerung besitzt. Damit verhinderst Du im besten Fall, dass die Kinder politischen Entscheidungen im späteren Leben gleichgültig gegenüberstehen.

Damit sich die Kleinen bei einer Demo mit Kind nicht zum Mitlaufen gezwungen fühlen, fragen die Eltern sie vorher besser nach ihrem Einverständnis. Interessieren sich die Schützlinge nicht für das Thema der Demonstration, langweilen sie sich unter Umständen. Das führt dazu, dass sie den Protestmarsch als anstrengend in Erinnerung behalten und sich zukünftigen Ereignissen verweigern.

Die Demo als Vater-Kind-Erlebnis

Besuchst Du mit Deinem Nachwuchs eine Demonstration, verbringst Du Vater-Kind-Zeit mit Deinem Sohn oder Deiner Tochter. Für die Schützlinge erhalten die gemeinsamen Erfahrungen einen besonderen Wert. Sie fühlen sich von Deiner Aufmerksamkeit in ihrem Selbstwertgefühl bestärkt. Dadurch entwickeln sie Selbstvertrauen. Ebenso erhalten die Kinder Selbstbewusstsein, wenn Eltern sie nach ihrer Meinung fragen. Die geplante Teilnahme an einem Protestzug stellt eine gute Gelegenheit dar, um ein ernstes Gespräch mit den Zöglingen zu führen.

Das gestärkte Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hilft den Sprösslingen, psychischen Stress zu bewältigen. Dieser tritt beispielsweise in der Schule oder im Kindergarten auf. In ihrem Buch „Jedes Kind kann stark sein“, erklären die Autoren Andrea Micus und Günther Hoppe, dass sich 45 Prozent der Schüler psychisch belastet fühlen. Verschaffst Du Deinem Nachwuchs ein Erlebnis, das sie psychisch stärkt, profitieren sie nachhaltig im Alltag von der gemeinsamen Erfahrung.

Verstehen die Schützlinge den Zweck der Demonstration nicht, fühlen sie sich von dem Aufmarsch überfordert. Sie fürchten sich beispielsweise vor der Lautstärke oder den fremden Menschen. Daher empfiehlt es sich, den Willen der Kinder, die nicht an dem Protest teilnehmen wollen, zu akzeptieren. Zwang sorgt für eine angespannte Stimmung und im schlimmsten Fall ein gestörtes Vertrauensverhältnis innerhalb der Familie.

Quellen:

 

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