Familienmodelle und Familien im Wandel

Familienmodelle
Familienmodelle - Leben in der Familie - Urheber: halfpoint / 123RF.com

Das Zusammenleben heutiger Familien in Deutschland

Mutter, Vater und Kind. Morgens verlässt Papa die Familie und hinterlässt der Mutter den Haushalt, das schreiende Baby und die alltäglichen Herausforderungen. Abends trifft die Familie wieder aufeinander. Sie essen gemeinsam zu Abend und tauschen sich über den Tag aus, um sich dann gemütlich zur Nachtruhe zu begeben. Dieses klassische Familienmodell gehört angesichts der heutigen Entwicklungen im Hinblick auf das Zusammenleben von Familien schon längst der Vergangenheit an. Patchwork-Familien oder Familienväter, die selbst die Kinderfürsorge übernehmen, haben die althergebrachten Vorstellungen ins Hintertreffen gebracht.

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Familienmodelle – Leben in der Familie – Urheber: halfpoint / 123RF.com

Im folgenden Artikel wollen wir die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens und die Familienformen in Deutschland hinterleuchten. Vielleicht findet Ihr Euch selbst in einer unserer Beschreibungen wieder?

Unterschiedliche Familienmodelle – Ost und West

Wilde Ehen, Gleichgeschlechtliche Eltern oder Patchwork-Familien bevölkern mittlerweile die deutsche Gesellschaft und sorgen für ein buntes Familienleben und unterschiedlichste Familienformen.

Schon lange gehört der Trauschein nicht mehr zu einer glücklichen Familie. Wobei in den meisten Fällen aus finanzieller und rechtlicher Perspektive immer noch das Ja-Wort an vorderster Position steht. Verliebt, verlobt oder verheiratet, das waren die gängigen Phasen, die der Kinderplanung vorausgingen.

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Familienmodelle – Leben in der Familie – Urheber: halfpoint / 123RF.com

Noch immer haben viele Deutsche dieses Idealbild vor Augen, finden sich aber in einer vollkommen unterschiedlichen Situation wieder. Die Wissenschaftlerin Michaela Kreyenfeld beschäftigt sich seit Jahren mit der demographischen Forschung und kann mit einfachen Zahlen unsere althergebrachten gesellschaftlichen Vorstellungen aus den Angeln heben. 61 % aller Kinder, die in den neuen Bundesländern zur Welt gekommen sind, leben in unverheirateten Ehen. Insbesondere in Ostdeutschland leben die meisten Kinder nicht mehr in dem klassischen Familienformen.

Fallbeispiel Familienmodell: Das Leben in wilder Ehe

Lisa hat Frank während ihres Lehramtsstudiums kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick, zudem hat Frank damals sogar eine Wohnung gesucht. Lisa musste sich von ihrem WG-Partner trennen, so kam für beide die neue Beziehung vollkommen recht. Schnell waren die Koffer gepackt und Franks Pakete standen in Lisas Hausflur. Die beiden haben sich von Anfang an optimal ergänzt, hatten dieselben Eigenschaften und Interessen. Da war es keine Frage: Wir bleiben zusammen. Aus der Liebe ist schnell die kleine Paula geworden. Noch während des Studiums hat Lisa ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Heute ist Paula sieben Jahre alt. Lisa hat ihr zweites Staatsexamen gemacht und arbeitet als Lehrerin. Geheiratet haben beide bis zum heutigen Tage nicht. Sie leben in wilder Ehe.

Familienmodelle früher und heute

Dabei sind die neuen Familienformen eigentlich keine Erfindung von heute, sondern rühren bereits aus den 70er Jahren. Schon damals wurden viele Kinder außerhalb der Ehe geboren. Einzig und allein in Westdeutschland reicht der direkte Vergleich um festzustellen, dass die Familienformen hier noch traditioneller gestaltet sein. Hier wird jedes vierte Kind nur in eine unverheiratete Familie hineingeboren. Heute zählen andere Werte in neuen Familienformen, nämlich die des gegenseitigen Kennenlernens.

  • Zwischen dem ersten Date,
  • dem Anfang der Beziehung und
  • dem Umzug liegt nur wenig Platz,
  • bis sich die ersten Kinder einstellen.

In Deutschland bewegt sich was, vor allen Dingen wenn wir die Generationen und die unterschiedlichen Formen der Familie zeigen. Das vorab erwähnte Standardmodell des hart arbeitenden Vaters, der treu sorgenden Ehefrau und den vielen Kindern zuhause hat heute mehr als nur Staub angesetzt. Die enorme Wandlung hat eine vollkommen neu geordnete Gesellschaft kreiert.

Neue Familienmodelle und gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland

Dabei ist nicht nur Deutschland eines der Beispiele für die Veränderungen der Familienmodelle, sondern die gesamte westliche Welt. Die heutigen Paare haben vom Grundsatz her nicht mehr den dringenden Wunsch, sich gegenseitig das Ja-Wort zu geben. In vielen Fällen sind Frauen viel häufiger erwerbsfähig und stehen in Lohn und Brot, sodass die Ehe als zwangsläufige Folge gar nicht mehr so relevant ist. Die damalige Schutzfunktion ist ins Hintertreffen geraten. Da ist der Fakt, dass viele Ehen nicht mehr ein Leben lang halten, sondern viel kürzer ausfallen, nur einer der Nebenaspekte, der immer mehr Paare von der Hochzeit und den Ehejahren abhält.

Der Mensch ist nun mal nicht dafür geboren, allein durchs Leben zu gehen. Vom Grundsatz her leben wir lieber in Gruppen, also quasi in der Familie, zusammen. Heute gehören Mehrgenerationenhäuser und Patchwork-Familien zum normalen, gesellschaftlichen Bild. So gestalten sich auch das Miteinander und das Leben vielfältiger, was nicht immer frei von Problemen ist. Insbesondere wenn sich Eltern trennen und einer der Partner eine neue Familie gründet, ist dies nicht frei von Verwirrungen. Zumeist bringt einer mindestens ein Kind mit in die neue Partnerschaft, wohingegen sich der andere Partner nicht frei von seiner früheren Familie machen kann. Es wächst ein bunter Haushalt zusammen, der reichlich Zündstoff für Streit liefert.

Das Familienmodell der Regenbogenfamilie und der 1-Eltern-Familie

Ein weiterer Fall ist das Familienmodell der Regenbogenfamilie. Dies ist ein Familienmodell, bei denen die Kinder bei zwei gleichgeschlechtlichen Partnern leben. Mittlerweile ist dies eine eigenständige Form wie auch

  • die 1-Eltern-Familien,
  • die Stieffamilien und
  • die Patchwork-Familien.

Das Aufkommen dieser Begrifflichkeit ist mit der Akzeptanz in der Gesellschaft und mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein von schwulen und lesbischen Paaren gleichzusetzen, die fordern, wie andere Familien behandelt zu werden. Allein in Deutschland leben 1 bis 2 Millionen Eltern mit ihren Kindern in einer Regenbogenfamilie. Wobei eigentlich von einer viel größeren Zahl auszugehen ist. Der immerwährende Vorwurf gegenüber alleinerziehenden Eltern und Regenbogenfamilien, ein Kind bräuchte für eine natürliche und gesunde Entwicklung einen Vater und eine Mutter, hat die Forschung über reichhaltige Studien und Langzeitstudien aus den Angeln heben können.

Weder im Hinblick auf intellektuelle, noch auf  soziale und emotionale Aspekte ist in diesen Familienmodellen von Fehlentwicklungen auszugehen.

Pflegekinder und Adoptivkinder bereichern jedes Familienmodell

Insbesondere Eltern, die keine Kinder bekommen können oder zu den eigenen Kindern Adoptivkinder oder Pflegekindern in der Familie aufnehmen, bereichern die gesellschaftlichen Familienformen enorm. Die Herausforderung und die vielen Aufgaben, die auf die Eltern zukommen, werden durch beratende Instanzen und Fachleute unterstützt, die bei der Integration und der Identifikation der Kinder direkt im Familienumfeld helfen.

 

Netpapa – Praktische Tipps für Eltern:

  1. Liebe und Geborgenheit, die Kinder für eine natürliche und kindgerechte Entwicklung benötigen, sind nicht ein festgefahrenes Familienmodell gebunden.
  2. Kinder lieben ihre Eltern bedingungslos und können Sie ohne Vorurteile oder Stereotype annehmen.

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