Unzufriedenheit bei Kindern » Quengeln, murren, nörgeln und was Du dagegen tun kannst

Unzufriedenheit bei Kindern

Die Fahrt in die Ferien steht vor der Tür. Die Kinder sitzen angeschnallt im Auto, die Reise beginnt – und keine halbe Stunde danach beginnt der Nachwuchs zu quengeln. „Sind wir schon da?“ „Mir ist langweilig!“ „Ich will was spielen!“ Diese oder andere Ausrufe kennen Eltern während längerer Autofahrten zur Genüge. Diese Unzufriedenheit bei Kindern stellt kein Versuch, Mama und Papa in den Wahnsinn zu treiben, dar. Die Sprösslinge drücken darüber ihre Bedürfnisse aus. Da sie in der Gegenwart leben, fällt es ihnen schwer, diese aufzuschieben.

Unzufriedenheit bei Kindern

Wie reagieren Eltern auf den unzufriedenen Nachwuchs?

In verschiedenen Situationen zeigen Kinder offen ihre Unzufriedenheit. Vorwiegend geschieht das, wenn sie sich machtlos oder alleingelassen fühlen. Das vorher liebliche Stimmchen verzerrt sich zu einem wiederholten Fordern, Greinen und Weinen. Die Geräuschkulisse zerrt an den Nerven der Eltern. Fühlen sie sich überfordert, beginnen sie zu drohen und zu schimpfen. Das entspannt die Situation nicht. Vielmehr folgt ein Teufelskreis aus Weinen, Schimpfen und Weinen.

Teilweise glauben die Eltern, die Unzufriedenheit der Kinder durch schnelles Nachgeben zu unterbinden. Obgleich das kurzzeitig zu Ruhe führt, folgt das nächste Quengeln zwangsläufig. Das Kind lernt: Sobald ich weine und greine, bekomme ich meinen Willen. Damit dieses Verhaltensmuster sich nicht einprägt, gilt für Eltern zunächst, tief durchzuatmen. Beginnt Dein Sprössling, seine Unzufriedenheit mit Schreien oder Weinen kundzutun, zähle in Gedanken bis zehn.

Fällst Du in das Quengeln ein – beispielsweise durch genervtes Schimpfen – wirkt sich das kontraproduktiv auf die Situation aus. Als sinnvoll erweist es sich, das Verhalten des Nachwuchses zu hinterfragen. Warum fühlt sich Dein Kind unwohl? Wie wirkst Du diesem Unmut entgegen?

Quengeln durch Langeweile – Eltern sollten nicht Entertainer spielen

Beim Beispiel der Autofahrt fühlen sich die Sprösslinge eingezwängt. Es fällt ihnen schwer, sich während der Fahrt zu beschäftigen, sodass Langeweile aufkommt. Diese führt zu Unzufriedenheit, die Kinder als mentalen Stress wahrnehmen.

Fühlt sich der Nachwuchs gestresst, folgt eine körperliche Anspannung. Der Körper kribbelt oder verspannt sich. Um das Gefühl herauszulassen, beginnen die Kinder mit dem Quengeln. Als Vater solltest Du bedenken, dass sie Dir mit ihrem Verhalten nicht die Nerven rauben wollen. Es handelt sich um eine Art Hilferuf, die bestehende Situation zu entspannen oder zu verändern. Um Unzufriedenheit während Autoreisen vorzubeugen, denkst Du Dir beispielsweise unterhaltsame Spiele aus. Gib dem Kind die Aufgabe, alle roten Autos zu zählen oder nach den ersten Weidetieren Ausschau zu halten.

Alternativ helfen Hörspiele oder Bücher, um die Langeweile zu vertreiben. Kontraproduktiv wirkt es, wenn die Eltern als Alleinunterhalter auftreten. Obwohl es kein Problem darstellt, den Nachwuchs gelegentlich zu unterhalten, besteht Deine Aufgabe nicht im ständigen Entertainen der kleinen Zuschauer. Dadurch nimmst Du ihnen die Chance, sich selbst eine Beschäftigung auszudenken.

Biete ihnen Anreize, um ihrem Unmut entgegenzuwirken. Manchmal hilft es, den Kindern Zeit zum Nachdenken zu geben. Da Langeweile die Kreativität fördert, kommen sie auf spannende Spiele und Beschäftigungsideen.

Unzufriedenheit als Ausdruck von Leistungsdruck

Unzufriedenheit bei Kindern tritt nicht ausschließlich durch nicht erfüllte Bedürfnisse auf. Unter Umständen folgt die schlechte Laune einem unzureichenden Ergebnis im Schultest. Bringt Dein Nachwuchs eine schlechte Zensur mit nach Hause, ist die mangelnde Zufriedenheit verständlich. Allerdings bringt es wenig, wenn Du zusätzlich Druck aufbaust und schimpfst. Motiviere Deinen Sprössling, seine Leistung beim nächsten Test zu verbessern.

Doch was steckt dahinter, wenn das Kind eine Zwei im Test schreibt und dennoch schlecht gelaunt ist? Unzufriedenheit nach guten Schulnoten deutet darauf hin, dass Dein Nachwuchs sich selbst unter Druck setzt. Ehrgeiz stellt eine hilfreiche Eigenschaft im Schulalltag dar. Übertreibt es das Kind, schadet es jedoch seiner geistigen und später seiner körperlichen Gesundheit. Eine über Tage, Wochen oder sogar Jahre bestehende Unzufriedenheit führt schlimmstenfalls zu einem Burn-out.

Bemerkst Du, dass Dein Kind unter Leistungsdruck leidet, hilft ein offenes Gespräch. Frage, warum es mit einer Zwei im Test unzufrieden ist. Das motiviert den Nachwuchs, Dir seine Ziele und Wünsche zu offenbaren. Mach Deinem Sprössling klar, dass eine einzelne Zensur diese nicht beeinträchtigt. Zudem handelt es sich bei einer Zwei um eine gute Note. Es besteht keine Notwendigkeit, zu jeder Zeit sehr gute Leistungen zu erbringen. Verdeutliche Deinem Kind, dass jeder im Leben einen schlechten Tag hat. Beispiele aus Deinem Alltag zeigen dem Nachwuchs, dass es Dir wie ihm geht.

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