So bringt ihr Spaß in den Familienalltag

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Copyright: Milkos, bigstockphoto

Klar, mit Strenge und Ernsthaftigkeit kann man sich Respekt verschaffen und seine Ziele erreichen. Aber es geht auch anders. Viel leichter. Und mit lachenden Kinderaugen als Nebeneffekt. Dann nämlich, wenn der Spaß einen festen Platz in der Familie hat.

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„Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens“ Wilhelm Raabe

Warum der Spaß in der Familie nicht zu kurz kommen darf

Die Vorteile liegen auf der Hand: eine humorvolle Perspektive nimmt so manchem Problem, so mancher Krise die Schwere. Mit einer Prise Humor lassen sich Schwierigkeiten und Tabuthemen offener und leichter besprechen als mit verkrampfter Ernsthaftigkeit. Aufgaben und Verbote, die in heiterem statt in hartem Ton gestellt werden, stoßen auf weniger Widerstand. Sogar humorvolle Strafen sind möglich, deren Lernerfolg groß ist, da sie auf weniger Trotz und Aggression treffen. Und schließlich ist so ein gemeinsames herzhaftes Lachen nicht nur gesund, sondern auch die Basis für eine innige Beziehung.

Humor als Baustein für die kindliche Entwicklung

Bei Kindern zeigt sich der Spaß vor allem in ihrem Lachen. Sie strahlen, wenn sie erfolgreich ihre Fähigkeiten ausgetestet haben, juchzen bei Spielen mit der Fantasie, weil sie wissen, dass das alles nicht real ist und giggeln, wenn sie Dinge absichtlich falsch benennen. All dies ist ein Ausdruck für spielerisches Experimentieren mit Neuerlerntem und ein Beweis für die Fantasie des Kindes.

Wer also derartige Spaßmomente zelebriert, tut gleichzeitig etwas für die Entwicklung seiner Kinder, denn Humor:

  • begünstigt die geistige Reifung durch das Spiel mit Ideen
  • fördert kreatives und innovatives Denken durch ungewohnte Herangehensweisen
  • erleichtert die soziale Interaktion
  • ist ein Weg zur Stressbewältigung und zum besseren Umgang mit Konflikten und Krisen, denn wer schon früh lernt, die Widersprüchlichkeiten des Lebens positiv zu wenden, hat es als Erwachsener leichter.

Außerdem verarbeiten Kinder Ängste sowie sexuelle und aggressive Tendenzen, indem sie sich z.B. in Form von Witzen darüber lustig machen.

Die Rolle der Eltern

Daher sollten Sie Albernheiten nicht als Unsinn oder Zeitverschwendung abwerten, sondern ihnen ermunternde Aufmerksamkeit schenken. Auch wenn Sie selbst nicht unbedingt Verständnis für den Quatsch haben, es reicht ein hintergründiges Lächeln, ein Augenzwinkern, um Ihrem Kind Ihr Wohlwollen zu vermitteln. Wenig sinnvoll ist es, ein Kind lachend auf dessen Fehler aufmerksam zu machen, denn dadurch wird es bloßgestellt und als dumm belächelt. Lieber gemeinsam über den Fehler lachen, als über den, der ihn begangen hat.

Generell gilt: Fassen Sie die Frechheit, Aufmüpfigkeit und den Eigensinn Ihres Kindes nicht als Angriffe auf Ihre eigene Person und Autorität auf. Mit humorvoller Überlegenheit können Sie jedem Angriff die Spitze abbrechen, indem Sie den bösen Willen des Augenblicks nicht ernst nehmen und dadurch dem Kind den Wind aus den Segeln nehmen. Humorvoll auf Alltagssituationen und Normverletzungen zu reagieren bedeutet jedoch nicht, dass sich Kinder alles erlauben dürfen, weil ja nichts ernst genommen wird. Im Gegenteil, Grenzen und Regeln werden nur nicht mit übertriebener Autorität und Strenge durchgesetzt.

Der Weg zum Humor in der Familie

Aber wie kommt man zu solch einer humorvollen Einstellung? Der beste Weg ist:

Lassen Sie sich von der natürlichen Fröhlichkeit Ihrer Kinder anstecken! Wecken Sie Ihr eigenes, inneres Kind und lassen Sie dessen Ideen zu! Befreien Sie sich von Rollenzwängen, pfeifen Sie auf die Meinung anderer und dann spielen Sie! Probieren Sie ungewohnte Verhaltensweisen! Machen Sie sich zum Deppen! Und nehmen Sie sich selbst nicht zu ernst! Denn dann werden Sie nicht als Übermensch wahrgenommen, wirken sympathisch und werden so viel eher akzeptiert.

Wie bringe ich Spaß in den Familienalltag?

Humor entsteht meist durch die Veränderung von Gewohntem. Also durchbrechen Sie mit ein wenig Kreativität die Routine des Alltags und lassen Sie aus alltäglichen Handlungen komische Situationen entstehen. Erklären Sie z.B. das Abendessen zu einer hochbrisanten parlamentarischen Sitzung, in der die Ereignisse des Tages diskutiert werden. Genauso gut kann man bestehenden Ritualen einen lustigen Anstrich geben, indem man z.B. das Zähneputzen in eine afrikanische Beschwörungszeremonie verwandelt.

Aber vor allem: Suchen Sie intensiv nach Gelegenheiten, um gemeinsam zu lachen, denn das verbindet. Ob es Witze, Wortspiele oder Neckereien sind, ob man gemeinsam sinnlos rumblödelt, absurde Kommentare gibt oder sogar Rollenspiele macht, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Tauschen Sie sich täglich mit Ihren Kindern über lustige Erlebnisse aus und schärfen Sie Ihren Blick für die komischen Details des Alltags. Lassen Sie sich von lustigen Filmen und Büchern oder das Anhören fröhlicher Musik immer wieder in eine heitere Stimmung versetzen. Haben Sie Spaß am Unsinn, greifen Sie die Fantasien Ihres Kindes auf und lassen Sie sich auf dessen ungewöhnliche Denkweise ein. Spielen Sie mit, das Lachen Ihres Kindes und Ihr eigenes Lachen wird Sie bestätigen.

Ideen, wie man mit banalen Alltagsgegenständen Blödsinn machen kann und gleichzeitig die Kreativität und Fantasie der Kinder anregt, gibt’s in den kurzen Videos auf meinen Quatschonauti YouTube Kanal

Autorin

Franziska Rülke, MA; Dipl. Soz.-Päd. Mitglied Humorcare Deutschland (HCD), International Society for Humor Studies (ISHS)

www.quatschonauti.com

 

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