Rechts-Links-Schwäche bei Kindern: Tipps die helfen Rechts und Links zu unterscheiden

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Rechts-Links-Schwäche bei deinem Kind: Copyright: romrodinka

Liegt der Ball rechts oder links von der Puppe? Viele Kinder unter elf Jahren wissen auf diese Frage keine korrekte Antwort. Diese vermeintliche Rechts-Links-Schwäche beunruhigt die Eltern, resultiert jedoch aus einer evolutionären Prägung. Wir zeigen Eltern hilfreiche Strategien die helfen einer Rechts-Links-Schwäche beim Kind entgegenzuwirken, Tipps die helfen Rechts und Links zu unterscheiden:

Rechts-Links-Schwäche
Rechts-Links-Schwäche bei deinem Kind: Copyright: romrodinka

Rechts-Links-Schwäche – Das Wichtigste in Kürze:

  • Kinder unter sechs Jahren betrachten ihre Umgebung in einem allozentrischen Weltbild. Daher fällt ihnen die Unterscheidung zwischen rechts und links schwer. Zunächst beginnen sie, die Rechts-Links-Strategie am eigenen Körper anzuwenden.
  • Mit zehn bis elf Jahren lernen Kinder langsam, die Rechts-Links-Strategie auf im Raum liegende Objekte zu beziehen. In hektischen oder stressigen Situationen kommt es vor, dass sie die beiden Richtungen weiterhin verwechseln.
  • Um einer Rechts-Links-Schwäche bei Teenagern vorzubeugen, helfen regelmäßige Richtungsübungen im Kindesalter. Mit ihnen gewöhnt sich der Nachwuchs an die in der westlichen Gesellschaft geltende Rechts-Links-Strategie.

Warum leiden Kinder an einer Rechts-Links-Schwäche?

Verwechselt der Nachwuchs wiederholt rechts und links, befürchten Eltern schnell eine Lernstörung. Jedoch geht die Rechts-und-Links-Schwäche bei Kindern unter elf Jahren auf einen evolutionären Ursprung zurück. Zu dem Ergebnis kam eine Studie von Daniel Haun et al., die das Gedächtnis von Körperbewegungen zweier Kulturen vergleicht.

Laut ihr orientieren sich viele Naturvölker allozentrisch. Das funktioniert mithilfe geografischer Orte oder der Himmelsrichtungen. In der westlichen Gesellschaft spielen Umgebungsmarker eine untergeordnete Rolle.

Dieser natürlichen Prägung unterliegen kleine Kinder in der westlichen Gesellschaft. Im Laufe der Zeit überlagern Kultur und Sprache ihre allozentrische Sichtweise. Bis sie sich die egozentrische Strategie aneignen, dauert es im Schnitt mehrere Jahre.

Egozentrisches und allozentrisches Weltbild

Kleinkinder nutzen spontan eine allozentrische Weltsicht, um sich im Raum zu orientieren. Bei dieser steht die Position von Objekten untereinander im Vordergrund. Der individuelle Standpunkt spielt keine Rolle.

Allerdings ist in der westlichen Kultur das egozentrische Weltbild vorherrschend. Bei diesem hängt die Positionsbeschreibung von Dingen vom eigenen Standpunkt ab.

Das egozentrische Weltbild eignen sich Kinder im Alter von fünf Jahren an, wenn die Eltern viel mit ihnen üben. Die egozentrische Sichtweise weist große Unterschiede zum allozentrischen Weltbild auf. Daher fällt ihnen die Umstellung schwer.

Schwierigkeiten, rechts und links auseinanderzuhalten, treten bis zum Erwachsenenalter auf. Laut der Studie „The neural correlates of sex differences in left–right confusion“ betrifft die Rechts-Links-Schwäche Kinder und Erwachsene geschlechtsunabhängig.

In welchem Alter lernen Kinder die Rechts-Links-Strategie?

Mit sechs Jahren beginnen Kinder mit ausreichend Übung rechts und links am eigenen Körper richtig zuzuordnen. Die Zuordnung an dem anderer Menschen funktioniert mit acht bis zehn Jahren.

Sie fällt leichter, wenn die andere Person die gleiche Position einnimmt wie das Kind. Unter dieser Voraussetzung ordnen Erwachsene rechts und links bei Menschen oder Gegenständen ebenfalls sicherer zu als bei unterschiedlicher Positionierung. Das zeigt eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie.

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Strategien, um Kindern den Unterschied zwischen rechts und links zu lehren

Eine Rechts-Links-Schwäche ist kein Anzeichen für verminderte Intelligenz. Einfache Übungen helfen dem Nachwuchs, den Unterschied zwischen rechts und links beizubringen. Mit diesen beginnen die Eltern bei Kindern ab drei Jahren.

Sie erhalten ein Erkennungsmerkmal wie ein Armband an der rechten oder linken Hand. Das erleichtert ihnen zunächst die Rechts-Links-Zuordnung am eigenen Körper. Ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren erinnert sich ihr Gehirn aktiv an die Seitenbezeichnung. Dafür klopfen sie sich auf die rechte Schulter oder auf den rechten Oberschenkel und sagen laut „rechts“.

Fingerspiel

Einen ähnlichen Effekt bringt ein einfaches Fingerspiel mit sich. Dafür strecken sie Daumen- und Zeigefinger beider Hände aus. An der linken Hand bildet sich durch die Bewegung der Buchstabe „L“. Das Fingerspiel empfiehlt sich für Schulkinder, die das Alphabet beherrschen.

Überkreuzbewegungen

Um die Rechts-Links-Strategie auf Gegenstände im Raum anzuwenden, schulen Eltern die räumliche Wahrnehmung ihres Nachwuchses. Zu dem Zweck wiederholen sie mit ihm ab dem Kleinkindalter Überkreuzbewegungen. Zusammen mit ihm führen sie die linke Hand auf das rechte Knie und andersherum.

Mit Kindern ab zehn Jahren führen die Eltern Positionsübungen durch. Sie stellen sich mit ihnen in ein Zimmer oder ins Freie und wählen gemeinsam einen Gegenstand. Anschließend bestimmen sie, auf welcher Seite sich dieser von ihrem Standpunkt aus gesehen befindet. Mehrmals verändern sie ihre Position und wiederholen die Rechts-Links-Zuordnung. Durch das häufige Üben automatisiert sich bei Kindern die Richtungszuordnung. Das beugt einer Rechts-Links-Schwäche in späteren Lebensjahren vor.

Tritt diese zusammen mit weiteren kognitiven Einschränkungen, jedoch ohne Intelligenzminderung im Erwachsenenalter auf, kann sie Bestandteil des Gerstmann-Syndroms sein. Dieses zeigt sich als Folge von Schlaganfall, Tumor im Gehirn oder Hirnläsion.

 

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