Macht mein Kind diesen Blödsinn mit Absicht?

freches Mädchen
Mit Absciht frech? Urheber: aletia / 123RF.com

Das macht es doch mit Absicht! – Missverständnisse zwischen Kindern und Eltern

Mit dem Filzstift die Tapete verzieren oder das Spielzeug des Bruders zerstören – diese Verhaltensweisen kennst Du vielleicht von Deinem Sprössling. Dabei kommen die Eltern auf den Gedanken: Das macht es doch mit Absicht, um uns zu ärgern. Hinter vielen Handlungen Deiner Kinder steckt keine böse Absicht, sondern der Wunsch nach Aufmerksamkeit oder Langeweile. Hierbei neigt der Nachwuchs dazu, sich anders auszudrücken, als ein Erwachsener. Um die Hintergründe für die Taten des Kleinen zu erfahren, lohnt es sich, seine Stimmungen aufmerksam im Auge zu behalten.

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Mit Absciht frech? Urheber: aletia / 123RF.com

Die Kinderwelt ist anders als die der Erwachsenen

„Macht es das doch mit Absicht?“fragen sich Erziehungsberechtigte, wenn ihr Kind sein Spielzeug auseinandernimmt und sich danach unschuldig gibt. Hinter den vermeintlich böswilligen Handlungen der Sprösslinge verbergen sich in vielen Fällen harmlose Ursachen. Oftmals reagiert der Nachwuchs auf Langeweile oder Neugier „aus dem Bauch heraus“. Hierbei denken die Kleinen nicht über ihre Taten nach. Sie handeln spontan.

„Kein Kind macht etwas aus einer Absicht die niedere Beweggründe hat“

Den Blödsinn macht es doch mit Absicht – oder nicht?

Versucht Dein Junior, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, kommen dabei nicht immer kleine Kunstwerke auf Papier heraus. In einigen Fällen probieren die Kleinen ihr Talent an den unterschiedlichsten Stellen aus. Dazu gehören beispielsweise:

  • die Tapete in ihrem Zimmer,
  • die neue weiße Tischdecke bei Oma
  • oder Mamas helle Hose.

Hinter dem Verzieren der jeweiligen Plätze steckt keine böse Absicht. Stattdessen reagieren die Kinder spontan auf eine Situation und denken nicht über die Konsequenzen nach. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass Deine Sprösslinge versuchen, sich auf diese Weise Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Provokante Handlungen führen zu Beachtung

Fühlen sich die Sprösslinge nicht beachtet, finden sie zahlreiche Wege, um diesen Zustand zu ändern. Beispielsweise hämmern sie mit dem Besteck lautstark auf dem Tisch oder kneifen den Bruder in den Arm. Mit einem erwartungsvollen Blick zu den Eltern überprüfen sie, ob ihre Handlungen die gewünschte Beachtung bringen. Schimpfst Du mit Deinem Nachwuchs, stellt dies die Aufmerksamkeit – in dem Fall die der negativen Art – dar, welche Dein Sohn oder Deine Tochter zu erlangen wünschte.

„Den Schabernack macht es doch mit Absicht“, denkt sich die Vielzahl der Mütter und Väter. Jedoch betreibt das Kind den Unfug nicht, um die Eltern zu ärgern. Stattdessen sucht es auf diese Weise Beachtung. In ihrer Publikation „Aufmerksamkeit will gelernt sein“ erklärt die Waldorflehrerin Marion Ellenberger, dass Sprösslinge die Zuwendung brauchen, um ihre Fähigkeiten zu entfalten. Dabei nehmen die Kleinen lieber negative Aufmerksamkeit in Kauf, als unbeachtet zu bleiben.

Um das unerwünschte Verhalten der Schützlinge zu unterbinden, lohnt es sich, ihnen positive Aufmerksamkeit zu schenken. Auf diese Weise verlieren die Kleinen das Interesse an der negativen Zuwendung. Zudem freuen sich viele Kinder über ein Gespräch mit Mutter und Vater. Bereits eine ernste Unterhaltung sorgt dafür, dass sich der Nachwuchs als wichtiger Teil der Familie ansieht. Somit gelingt es Dir, die Bedürfnisse Deines Juniors zu befriedigen.

In anderen Fällen handeln die Kleinen statt aus böser Absicht aus Langeweile. Ohne eine Beschäftigung kommen sie auf Ideen, bei denen sich die Haare vieler Eltern sträuben. Jedoch erhält Langeweile Priorität, um die Kreativität zu wecken. Das belegt die Studie „Mind Wandering Facilitates Creative Incubation“ von Benjamin Baird  und Jonathan Smallwood. Demnach gilt es, den vermeintlich bösen Absichten der Sprösslinge auf den Grund zu gehen, um Missverständnisse zwischen Kindern und Eltern zu vermeiden.

weiterführend:

www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/11/arten-der-aufmerksamkeit-und-zuwendung-warum-unsere-kinder-manchmal-nicht-genug-zu-bekommen-scheinen.html

 

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