Jungen mit 16 Jahren – Entwicklung, Psyche und Probleme

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Junge Männer mit 16 Jahren? Copyright: VH-studio, bigstockphoto

Jungen im 16 Lebensjahr auf dem Weg zum Mann

Ständige Veränderung bestimmt Dein Leben, seit Du einen Teenager zu Hause hast. Jungen mit 16 Jahren befinden sich in der letzten Phase der Pubertät und haben sich schon deutlich verändert. Breite Schultern, Bartwuchs und Stimmbruch haben Euch in letzter Zeit beschäftigt.

Wie Du am besten mit Deinem 16 jährigen Sohn im Gespräch bleibst, was so besonders ist an dieser Altersstufe und wie sich Jungen entwickeln erfährst Du hier:

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Junge Männer mit 16 Jahren? Copyright: VH-studio, bigstockphoto

So entwickelt sich Dein Sohn mit 16 Jahren

Mit 16 Jahren sehen viele männliche Teenager schon fast erwachsen aus. Sie haben einen beachtlichen Wachstumsspurt hinter sich und nahezu ihre Endgröße erreicht. Schultern und Brustkorb sind breiter geworden, das Verhältnis von Fettgewebe und Muskeln hat sich deutlich zugunsten der Muskulatur verschoben. Die Körperbehaarung im Gesicht, unter den Achseln auf der Brust und im Schambereich hat sich entwickelt. Die männlichen Geschlechtsorgane sind gewachsen und die Spermienproduktion in den Hoden hat begonnen. Durch den Stimmbruch wird die Stimme bei Jungen mit 16 Jahren nach und nach tiefer.

Fünf Fakten zum Thema Jungen mit 16 Jahren:

  • Jungen sind mit 16 Jahren in der Regel in der letzten Phase der Pubertät angelangt.
  • Die durchschnittliche Körpergröße beträgt für Jungen mit 16 Jahren 175 cm.
  • Jungen mit 16 Jahren haben in Deutschland im Durchschnitt ein Körpergewicht von 61 kg.
  • 16 jährige Jungen haben durchschnittlich nur halb so viel Fettgewebe wie Mädchen im selben Alter.
  • Die erste feste Freundin und berufliche Interessen sind in diesem Alter häufige Themen bei Jungen.

Jungen mit 16 Jahren und ihr Körpergewicht

Kinderärzte und Allgemeinmediziner beurteilen das Gewicht Deines Sohnes weiterhin anhand von Perzentilenkurven. Mit 16 Jahren fühlen sich viele Teenager beim Hausarzt wohler als zwischen Kleinkindern in einer Kinderarztpraxis.

Wenn Dein Sohn möchte, kann er aber bis er 18 Jahre alt ist auch wie gewohnt zum Kinderarzt gehen. Liegt Dein Sohn mit seinem Körpergewicht zwischen der dritten und der 97. Perzentile, ist auf den ersten Blick alles in Ordnung. Zusätzlich wichtig ist, dass er sich in seinem Leben an derselben Perzentile entlang entwickelt. Bei einem durchschnittlichen Körpergewicht von 61 kg, dürfen Jungen mit 16 Jahren zwischen 46 kg (3. Perzentile) und 77 kg (97. Perzentile) wiegen, um weder als untergewichtig noch als übergewichtig bezeichnet zu werden.

Was macht die Pubertät im Kopf?

Bei Jungen machen Mediziner das Hormon Testosteron für viele Veränderungen verantwortlich. Auch das Gehirn bleibt selbstverständlich nicht verschont. In der Pubertät findet im Kopf ein massiver Umbauprozess statt. Bereiche des Gehirns, die viel mit Gefühlen und der Kontrolle von Situationen zutun haben, werden neu vernetzt und umgebaut.

Daher geraten 16jährige Jungen rasch in Stress, wenn sie ihre Reaktionen und Gefühle nicht erfolgreich steuern können. Hormone, die im Erwachsenenalter beruhigend auf den Organismus wirken, können in der Pubertät das Gegenteil bewirken.

Die Bewältigung von Problemen wird selbst zum Problem. Merkst Du, dass Dein Sohn mit diesen Entwicklungsproblemen kämpft und die Stimmung in der Familie immer wieder abzurutschen droht, kann es Dir helfen, Dich an diese biologischen Gegebenheiten zu erinnern. Dein Sohn kann nichts dafür, dass er phlegmatische Phasen hat oder immer wieder ausrastet. Ihr könnt aber zusammen daran arbeiten, die Situation für alle erträglich zu machen.

Die Zukunft hat schon begonnen

In diesem Alter bessert sich die pubertäre Null Bock-Stimmung langsam. Vielleicht interessiert sich Dein Sohn für Sport oder Musik oder ist auf einmal wieder motiviert in der Schule dabei. Nutze gemeinsame Mahlzeiten oder Autofahrten für Gespräche über sein Lieblingsthema.

Dein Interesse ist ihm immer noch wichtig, auch wenn er vielleicht in der Öffentlichkeit gerade keine Lust auf eine Umarmung zum Abschied hat. In welche Richtung soll es beruflich gehen? Fordere Deinen Sohn mit Fragen und unterstütze ihn bei der Planung von Betriebspraktika. Vielleicht möchte er auch einen besseren Einblick in Deinen Arbeitsalltag bekommen.

Familienkonferenz und gemeinsame Regeln

Jungen mit 16 Jahren sind noch nicht erwachsen. Halte an gemeinsamen Unternehmungen und geregelten Essenszeiten fest. Familienrituale können sich mit der Zeit auch verändern. Wie wäre es mit einem wöchentlichen Pizzaabend oder einer gemeinsamen Joggingrunde?

Sprecht immer wieder über Eure Werte und legt gemeinsam Regeln fest, hinter denen Eltern und Kinder stehen können. Wann soll Euer Sohn abends zu Hause sein? Wie sieht es mit dem Konsum von Alkohol aus? Wer ist für welche Arbeiten im Haushalt zuständig? Bleibt im Gespräch. Hat Dein Sohn mal wieder keinen Bock und antwortet nur einsilbig, probiere es am nächsten Tag wieder. Du bist der Erwachsene und brauchst in dieser Phase immer mal wieder den längeren Atem.

Pubertäre Jungen und Gewalt

Ja, Testosteron ist ein mächtiges Hormon und kann aus lieben kleinen Jungen aufbrausende Hitzköpfe machen. Jeder Teenager ist anders, aber nur die wenigsten steigern sich so in Aggressionen hinein, dass sie straffällig werden und Ihr in Eurer Familie ein ernsthaftes Problem bekommt. Weißt Du nicht weiter, sprich mit den Lehrern Deines Sohnes und wende Dich an eine Erziehungsberatungsstelle. Aber denk daran: Auch die Pubertät ist nur eine Phase und geht in der Regel ohne größere Folgeschäden wieder vorbei.

Quellen

  • Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015
  • Claudia und David Arp, Und plötzlich sind sie 13 oder: Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen – So begleiten Sie Ihr Kind durch die Teenagerzeit, Brunnen Verlag, Gießen 2010
  • Physical changes of puberty. Wheeler MD. Endocrinol Metab Clin North Am. 1991 Mar; 20(1):1-14.
  • Timing of puberty in boys and girls: A population-based study. Brix N, Ernst A, Lauridsen LLB, Parner E, Støvring H, Olsen J, Henriksen TB, Ramlau-Hansen CH. Paediatr Perinat Epidemiol. 2019 Jan;33(1):70-78. doi: 10.1111/ppe.12507. Epub 2018 Oct 11.

 

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