Was wir Eltern als Vorbilder für unsere Kinder tun können

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Wir begleiten unsere Kinder durch Ihre Kindheit und sind dabei, oft vollkommen unbewusst, ihr größten Vorbilder. Ich möchte Euch mit diesem Artikel die elterliche Vorbildfunktion auf unsere Kinder etwas bewusster machen und Euch zeigen welche Chancen dadurch entstehen.

Vater als Vorbild für die Kinder
Väter und Mütter sind Vorbilder, das wissen wir sehr wohl, wie unbewußt vieles abläuft ist uns hingegend oft nicht bewußt.

Dieser Artikel ist für Eltern, die wissen wollen wie Sie ihre Vorbildfunktion noch stärker nutzen können und wie Sie sich selbst als echtes Vorbild stärken.

Unsere unbewusste Vorbildfunktionen

Nachahmung ist eines unserer wichtigsten Werkzeuge beim Erlernen neuer Fähigkeiten und Kenntnisse, so lernen Kinder laufen, sprechen und schreiben, wir prägen ihre spätere Ernährungsweise, Berufswünsche oder die Freizeitgestaltung. Durch Nachahmung erlangen Kinder Ihre Ansichten, Werte und viele Charaktereigenschaften.

Und wir als Eltern haben dabei natürlich einen ganz besonders hohen Stellenwert in der Vorbildfunktion auf unsere Kinder. Weil nachgeahmt werden die Vorbilder die den höchsten Einfluss haben, zu denen Kinder das höchste Vertrauen haben und das sind nun mal wir Eltern.

Als Vorbild prägst du nicht nur in Gesprächen sondern durch eine wertschätzende Zugewandheit

Vorbildfunktionen in den ersten Kinderjahren

Am meisten schauen sich Kinder in ihren ersten Lebensjahren von uns Eltern ab. So erlernen sie Bewegungsabläufe und auch Ihre Sprache. Besonders wichtig in dieser Zeit ist:

Babys und Kleinkinder haben in den ersten 6 Lebensjahren nur einen begrenzten Zugang zu Vorbildern und Bezugspersonen, das sind zum einen wir als Vater und Mutter, das sind Familienangehörige und betreuende Personen in Einrichtungen.

Umso mehr kommt es darauf an das dein Kind in diesen ersten Jahren mit den richtigen Menschen zu tun hat, da das Kind gar nicht die Chance hat sich die Vorbilder selbst zu wählen.

So wird das Kind jeglichen Umgang und sollte dieser auch nicht liebevoll, möglicherweise gewaltvoll oder abweisend sein, als gegeben hinnehmen und als normal betrachten. Wenn wir unseren Kindern in den ersten Lebensjahren einen Umgang bieten, der von Zuwendung, Liebe und Bezogenheit geprägt ist, haben wir schonmal viel Gutes für deren späteren Lebensverlauf getan.

Als Vorbild prägst du nicht nur in Gesprächen sondern durch eine wertschätzende Zugewandheit

Unbewusste Prägung und Vorbildfunktion nutzen

Wie stark diese Prägung als Vorbild auf unsere Kinder ist, ist uns in den meisten Fällen im Alltag gar nicht bewusst, besonders in den ersten Jahren, das möchte ich euch an zwei ganz persönlichen Beispielen zeigen.

Vielleicht kennen das einige von Euch, wenn man selbst unter Stress steht, bei mir in einer Zeit als wir gerade am Haus bauen waren und meine kleine Firma auch gerade voll im Aufbau stand, und ich oft unbewusst nervös an der Lippe herumgekaut und gebissen habe.

Nach nur kurzer Zeit ist uns aufgefallen das auch unser großer Sohn, damals 5 Jahre alt, mein Verhalten übernommen hatte. Es war damals so schlimm bei ihm, das wir die aufgebissene Innenlippe ärztlich behandeln mussten.

Unbewusst spiegelte er mich und hat mich in meinem Verhalten nachgeahmt. Nachdem ich mir dieses Verhaltens bewusst gemacht habe, konnte ich es bei mir durch einen STOPP Gedanken abstellen. Dazu vielleicht später mal mehr, nur soviel, ich habe das Verhalten abgestellt und in wenigen Tagen hat auch mein Sohn allein damit aufgehört.

Als Vorbild prägst du nicht nur in Gesprächen sondern durch eine wertschätzende Zugewandheit

Dies zeigt wie stark der unbewusste Einfluss unseres täglichen Verhaltens, als Vorbildfunktion auf die Kinder ist.

Wie mein Kind durch die Vorbildfunktion lernt richtig mit seinen Gefühlen umzugehen

Hier möchte ich zu meinem zweiten Beispiel kommen und Euch zeigen wie ich mir die Vorbildfunktion zu Nutze machen kann um meinen Kind zu zeigen wie es mit seinen Gefühlen umgehen lernt.

Wie Wut, Enttäuschung, Frust, Traurigkeit, oder Angst einen Platz  finden und wie das Kind mit diesen Gefühlen umgehen kann. Das Kind lernt also den Umgang mit seinen Gefühlen automatisch durch meine Vorbildfunktion.

Dazu müsst Ihr erstmal wissen, ich bin ein etwas aufbrausender Mensch, der emotional sehr schnell in eine Situation hineingeht und Gefühle sehr deutlich mit Worten ausdrückt. Heißt auf Deutsch, wenn ich was Scheiße finde dann sag ich das auch, und zwar genau so.

Und genau dieses Verhalten wird von den Kindern gespiegelt und angenommen, ist erstmal nicht so gut, weil auch die Kinder schnell mal Ihrer Wut freien Lauf lassen, aber hier entsteht gerade die Chance, die Stärke deiner Vorbildfunktion zu nutzen und Kinder unbewusst in eine gute Richtung zu lenken.

Schritt 1 – Reflektiere dein Verhalten

Schau dir also genau an wie du dich verhältst, wie du deine Gefühle ausdrückst, bist du zu aufbrausend oder zu still, sprichst Du über deine Gefühle oder behältst Du Sie ehern für Dich?

Schritt 2 – Schau Dir das Verhalten deines Kindes an

Als Vater kannst du genau sehen wie dein Kind auf bestimmte Situationen oder in bestimmten Gefühlslagen reagiert. Wird dein Kind schnell wütend, ist es ehern laut, ehern still oder schnell enttäuscht? Spricht es über seine Gefühle oder behält es diese ehern für sich?

Du kannst viel über Dich selbst aus dem Verhalten deines Kindes lernen.

Schritt 3 – Verändere dein Verhalten

Wenn Dir dein Verhalten in Bezug auf den Umgang mit Gefühlen bewusst ist, kannst du es langsam ändern.

Statt in einer Situation direkt loszupoltern kannst du ein Gespür entwickeln und in ruhiger Tonlage dein Gefühl ausdrücken, das kann zum Beispiel so ausgesprochen werden, „Ich ärgere mich gerade das du deinen Schulranzen noch nicht gepackt hast“

Du brauchst also deinem Kind keine Lehrstunden im Umgang mit Gefühlen geben und auch keine großen Ansprachen halten, dein Kind lernt am meisten aus deinem tagtäglichen Umgang.

Es schaut sich ab wie du mit Gefühlen, Situationen und Dingen umgehst und übernimmt dieses Verhalten.

Und da wären wir auch schon bei der Vermittlung von Werten..

Vermittlung von Werten durch deine Vorbildfunktion

So wie dein Kind den Umgang mit Gefühlen lernt, schaut es sich auch Werte und Maßstäbe von Dir ab.

Deine Werte werden an dein Kind weitergegeben, zum Beispiel, wie Du mit der Natur umgehst, oder wie sehr oder wenig wertschätzend du mit anderen Menschen umgehst, all das wird in einem langen Prozess auf dein Kind übergehen.

Das wichtigste in der Vermittlung von Werten ist also, das du für Dich überprüfst

  • Verhalte ich mich wertschätzend
  • Habe ich eine Haltung und stehe ich auch nach Außen dazu
  • Ist meine Lebenseinstellung positiv

Echte Vorbilder – Gehst Du voraus oder folgst Du

Die Zeit in der Du als Vater die Vorbildfunktion für deine Kinder verstärkt wahrnimmst gibt auch Dir die Chance nochmal zu hinterfragen – Was für ein Vorbild bin ich eigentlich? Woher kommen meine Werte, mein Handeln und mein Umgang mit Situationen und Dingen?

Bist du als Mensch ein Typ der voraus geht – oder folgst du anderen, hast du eine eigenständige Haltung oder übernimmst du die Meinungen aus deinem Umfeld. Um das tiefgründig zu klären musst du dich schon eine ganze Menge mit Dir selbst beschäftigen.

Wenn Du das tust, lohnt es auf jeden Fall – den der der Du bist, ist das Vorbild deiner Kinder und die werden auch so sein.

Deine Chance aus deinen Kinder Vorausgehende Menschen zu machen. Menschen mit einer eigenen Haltung, vielleicht Menschen an denen sich andere orientieren können.

Neue Vorbilder ab der Pubertät

Jede Zeit endet einmal, unsere Vorbildfunktion für unsere Kinder endet spätestens wenn sich unsere Kinder von uns vollkommen abgenabelt haben. Eine erste Abnabelung passiert in der frühen Pubertät mit 10 bis 12 Jahren.

Dann ändern sich auch die Vorbilder unserer Kinder. Im besten Fall haben wir jetzt eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihnen und können neben den neuen Vorbildern bestehen.

Ob es Freunde sind, der Fußballtrainer, die Reitlehrerin oder der Youtuber, unsere Kinder orientieren sich ab jetzt auch an anderen „Meinungsmachern“ und Vorbildern.

Später werden es vielleicht Influenzer sein, Stars oder Sternchen denen unsere Kinder folgen werden. Dann wird es Ihnen vielleicht helfen wenn Ihre Mutter und Ihr Vater „Vorangeher“ waren, wenn Sie Ihre Eltern mit einem Mut zu einer Haltung geprägt haben und die Kinder als junge Erwachsene nicht darauf angewiesen ihre Meinung von außen zu erhalten und Vorbilder überbewerten.

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